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Wasserburg Mauel in Windeck

Burg Mauel wurde neben weiteren Wehrburgen errichtet, die zum Schutze der bergischen Burg Windeck gebaut wurden. Mauel entstand laut Aufzeichnungen im 15. und 16. Jahrhundert. Sie wurde auf der linken Seite des Flusses Sieg auf halber Höhe des Abhangs vom Westerwald errichtet. Die Wasserburg verfügt über ein hohes Kellergeschoss, auf dem sich zwei Stockwerke aus Bruchsteinen erheben. Die Außenmauern sind über einen Meter dick und teilweise weiß verputzt.

Ursprünglich besaß das Burghaus massive hohe Giebel und ein flaches Schindeldach, das dazwischen lag. Der damalige Pächter Peter Voß baute das Haus von 1792 – 1793 um. Die Umbaumaßnahmen erfolgten zum größten Teil im Inneren der Burg und am Dach. Er entfernte die Giebel und ersetzte das Dach durch ein hohes Walmdach, das mit Schieferschindeln bedeckt wurde. Zusätzlich veränderte er einen Teil der Fenster an der Ostseite. An der Südwestecke und der Nordostseite des Gebäudes sind die Reste der damaligen Abortanlagen zu erkennen und auf zwei Wetterfahnen stehen die Initialen von Voß und das Jahr 1793.

Die gesamte Anlage ist von einem breiten Graben umgeben, der jeweils an der Südseite und an der Ostseite von Steinbrücken überspannt wird, die aus dem Jahre 1841 stammen. Früher befand sich auf der Nordseite der Eingang mit einer Zugbrücke aus Holz. An der zugemauerten Türöffnung ist heute noch zu erkennen, wo die Zugbrücke war. Der östliche Teil des Anwesens ist der älteste Teil, welcher als Wohnstätte diente. Im Westen befand sich im Untergeschoss eine große Eingangshalle. Das Obergeschoss war der Repräsentationsteil, der mit einem großen Saal die ganze Breite der Burg einnahm. Im Ostteil befanden sich kleinere Räume, die als Wohnraum dienten. Der Keller bestand aus hohen Gewölben mit mehreren Abteilungen, die teilweise als Ställe genutzt wurden.

Der Name der Wasserburg hat sich im Laufe der Jahre verändert. Sie war zuerst als Auwel (1557), Mauwell (1572), als Aul (1579), Auell (1581) sowie später als Awel (1730) und Mowel bekannt, bis sie Mauel genannt wurde. Abgeleitet wird der Name von Wiese oder durch die nahe gelegenen Bäche von Auenlandschaft. Heute fließt noch ein Bach an dem Burghaus vorbei, der früher den Burggraben speiste.

Ähnlich wie die Namen der Burg wechselten die Besitzer. Gemäß den Aufzeichnungen der Ritterzettel von 1551 – 1573 war Wilhelm von Etzbach der erste Besitzer der Burg. Zudem ist auf der großen Glocke der evangelischen Kirche zu Rosbach 'Wilhelm von Etzbach zu Mauwell' eingraviert. Im Jahre 1580 ging der Besitz durch Heirat auf die Familie Aldenbrück über, die sich Velbrück nannte. Nachdem kein männlicher Erbe vorhanden war, erhielt die Tochter Velbrücks das Anwesen. Diese heiratete den Grafen Mirbach, der Mauel 1887 nebst dem Landgut Stein an den Pächter Voß für 23.000 bergische Taler veräußerte.

Voß bewohnte gemeinsam mit seinem Sohn Johann Peter die gesamten Räumlichkeiten. Während dieser Zeit wurde die Burg zeitweise von Benediktinermönchen und französischen Soldaten bewohnt. 1794 nahmen Mönche aus der Abtei Brauweiler Zuflucht in Burg Mauel, nachdem sie vor französischen Besatzungstruppen flüchteten. Nachdem Österreich und Preußen mit dem Champagne-Feldzug gegen das revolutionäre Frankreich vorging, errangen die verwilderten Heere der französischen Republikaner ungeahnte Erfolge. Sie plünderten und belagerten die Dörfer und Kirchen. Die Burg Mauel wurde 14 Tage lang von den ungebetenen Gästen belagert. Obschon den Soldaten Unterschlupf, Speis und Trank gewährt wurde, suchten sie im Kellergewölbe nach versteckten Wertsachen und Geld. Sie fanden stattdessen versteckte Vorräte und eine große Anzahl von Fässern mit Wein, die im Gewölbe eingemauert waren. Sie leerten den Wein, schossen auf Hühner und Tauben und richteten erhebliche Schäden an den Mauerwerken an. Vor ihrem Abzug plünderten sie alles, was sie mitzunehmen vermochten. Das von Voß im Kellergewölbe eingemauerte Geld (1000 belgische Taler) fanden sie nicht.

Als Johann Peter Voß starb, wurde das Erbe zur Hälfte auf seinen Sohn Johann Anton und seine Tochter Anna Gertrud aufgeteilt. Der Teil des Sohnes blieb bis 1906 in den Händen seiner Erben, der Teil seiner Schwester wurde alsbald versteigert. Danach blieb das Herrenhaus in bürgerlicher Hand und wurde von den Familien Kammerich, Hundhausen, Wehner und Kirchbaum bewohnt. Im Jahre 1962 befand sich Burg Mauel in einem äußerst desolaten Zustand. Im Mauerwerk waren tiefe Risse, aus denen Pflanzen herauswuchsen und aus der Bogenbrücke fehlten Bruchsteine, sodass sie dem Verfall ausgesetzt war. 1991 nahm sich die Familie Lenzen/Schmid dem Gebäude an, nachdem sie es erwarb. Es wurde von Grund auf in liebevoller Arbeit seinem Stil gemäß renoviert. Heute beherbergt Burg Mauel ein Speiselokal nebst Weinstube und einem herrlichen Biergarten, sodass sie ein beliebter Ausflugsort ist.