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Burgruine Löwenburg

Die Ruine der Löwenburg stammt aus dem Hochmittelalter und wurde vermutlich vor 1200 durch die Grafen von Sayn in ihrem Herrschaftsgebiet im Westerwald errichtet. Sie entstand als Bollwerk gegen das beharrliche Vordringen der nach Macht strebenden Kölner Erzbischöfe, die bereits die Wolkenburg und die Burg Drachenfels errichtet hatten. Als Standort für die Löwenburg wählten die Grafen seinerzeit den gleichnamigen Löwenburgberg, der aus einem verwitterten Vulkanschlot entstand und zum Siebengebirge gehört. Er liegt im Rhein-Sieg-Kreis zwischen der Gemeinde Ittelbach und Bad Honnef, ca. drei Kilometer vom Rhein entfernt. Mit einer Höhe von 455 Metern ist er nach dem Großen Ölberg der zweithöchste der sieben Berge.

Die Löwenburg bestand aus einer Hochburg und Vorburg, die von Schutzmauern und einem Ringwall umgeben waren. Vor dem Ringwall befand sich ein Halsgraben, der heute noch zu erkennen ist. Aus ihm wurden damals die Bruchsteine aus dem Latit-Felsgestein herausgeschlagen, die als Baumaterial für die Burg und die Mauern verwendet wurden. Die rechteckige Hochburg war im Nordosten von einem quadratischen Bergfried flankiert, der Ausmaße von 6,50 x 6,50 m hatte. Jeweils im Norden und Süden der Hauptburg standen Halbtürme. An der rechteckigen langen Vorburg befand sich ebenfalls ein Turm. Zugang zur Burg gewährte einst ein doppeltes Zwingertor, welches sich unterhalb der Hochburg im Norden befand.

1947 wurde die Löwenburg zum ersten Male schriftlich erwähnt. Aus einer alten Urkunde geht hervor, dass Graf Heinrich von Sayn seiner Frau Mechthild die Burg als Witwensitz vererbte. Nach dem Tode Mechthild von Sayn ging der Besitz an ihre Neffen, den Grafen von Sponheim und Heinsberg über. Diese bezeichneten sich fortan als 'Herren von Löwenburg'. Danach wechselten die Besitzer des Öfteren und es gab ständig Streit um die Höhenburg. 1362 fiel sie letztendlich in den Besitz der Herren von Heinsberg und gehörte zum Herzogtum Jülich. Nachdem die Löwenburg durch Adolf von Ravensberg erobert wurde, diente sie ab 1441 ausschließlich als Amtssitz. Ab dem 16. Jahrhundert wird davon ausgegangen, dass die Burg nicht mehr bewohnt und dem Verfall ausgesetzt war. Nach dem 30-jährigen Krieg war sie endgültig zerstört und wurde aufgegeben.

Erst zum Ende des 18. Jahrhunderts wurden Arbeiten zur Wiederherstellung der Ruine durchgeführt. Im Zweiten Weltkrieg befanden sich auf dem Burggelände ein Aussichtsturm und ein Beobachtungsstand für die Flugabwehr. Beides wurde durch starken Beschuss zerstört. Nach dem Krieg ging die Burgruine in den Besitz des Landes Nordrhein Westfalen über, welches erneute Restaurierungsarbeiten aufnahm. Bei Aufräumarbeiten wurden zahlreiche archäologische Funde mit Keramikgefäßen, bemalten Glasscherben sowie Pfeilen und Geschossen entdeckt. Heute sind nur noch Teile der Zwingermauer erhalten sowie die im Burghof befindliche Zisterne und Mauerreste des ursprünglichen Bergfrieds. Da er baufällig war und ein Projekt zur Sanierung scheiterte, blieb nichts anderes übrig als ihn abzutragen.

Die gesamte Ruinenanlage der Löwenburg steht unter Denkmalschutz und ist ein bedeutendes Bodendenkmal. Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und ein Naherholungsgebiet für den Großraum Köln und Bonn. Insbesondere an den Wochenenden kommen viele Besucher ins Siebengebirge, um in dem ältesten Naturschutzgebiet Deutschlands zu wandern und die Burgen und Ruinen zu besichtigen. Da die Löwenburg auf der zweitgrößten Bergspitze des Gebirges entstand, bietet sie einen fantastischen Ausblick über das Rheintal sowie dem Siebengebirge und Westerwald. Bei klarer Sicht erhält man eine Aussicht, die bis nach Köln und zur Eifel reicht.

Zu erreichen ist die Ruine Löwenberg ausschließlich zu Fuß. Zum Aufstieg bietet sich auf der Margarethenhöhe bei Ittenbach eine gute Möglichkeit an. Der Weg führt über Streuobstwiesen und durch einen wildromantischen dichten Wald. Zwischendurch gibt es herrliche Ausblicke auf das Rheintal und die umliegenden Gipfel. Eine ausgesprochen schöne Aussicht bietet der berühmte 'Dreiseenblick'. Der kurvenreiche Rhein ist von dort aus an drei Stellen gleichzeitig zu erkennen. Etwas weiter wird der Weg steiler und führt ringförmig um den Burgberg herum, bis endlich die Ruine erreicht wird. Über mehrere Stufen aus Stein gelangt man hoch bis zum Innenhof der ehemaligen Löwenburg. Von hier aus bietet sich ein unvergesslicher Panoramablick, der die Mühen des Aufstiegs belohnt.