Burg Linz - BonnZimmer.de

Sie sind hier: / /
Alle Unterkünfte anzeigen Anmeldung für Vermieter

Burg Linz

Egal von welcher Richtung man sich Linz am Rhein nähert, schon der Weg dorthin ist gesät voll mit Attraktionen der Rhein- und Burgromantik: Drachenfels, Unkel, die Vulkanruine „Erpeler Ley“, Bad Hönningen, Rheinbrohl. Das malerische Linz am Mittelrhein trägt den Beinamen die „Bunte Stadt am Rhein“, was vor allem an den farbigen Altstadthäusern liegt. Burg, Burgplatz, Marktplatz, Gassen, Fachwerkhäuser das imposante Rheintor und das mächtige Neutor, das alles verströmt noch immer Mittelalterflair und atmet Geschichte.

Die Linzer Geschichte beginnt spätestens 874, denn aus diesem Jahr existiert die erste urkundliche Erwähnung. Aber auch schon vorher muss das Gebiet besiedelt gewesen sein, so hat man Grabfunde aus frühfränkischer Zeit entdeckt. Um 1320 vergab der damalige Kölner Kurfürst und Erzbischof, Heinrich von Virneburg, Linz die Stadtrechte. Und damit beginnt ein paar Jahre später auch die Story der Linzer Burg. Denn ein Nachfolger, Erzbischof und Kurfürst Engelbert III. von der Mark, ließ die Burg 1365 als Teil der Stadtbefestigung innerhalb der Stadtmauern bauen.

Viele Unterlagen zur Entstehungsgeschichte gibt es nicht, die Quellenlage ist sehr dürftig. Es liegt zum Beispiel im Dunkeln, ob die Burg schon auf einer Vorgängeranlage aufgebaut wurde. Klar dagegen ist wohl, dass sich der Erzbischof für den Bau beim Kölner Domkapitel Geld leihen musste. Um das Geld wieder reinzuholen, wurde die Burg lange Zeit verpfändet.

Die ersten Gebäude waren wahrscheinlich der große Turm als Bergfried auf der Westseite und ein angeschlossenes Burghaus. Der Turm mit seiner interessanten Form ist als eine der wenigen Originalbauten bis heute erhalten geblieben, im oberen Drittel achteckig und mit einer gotischen Dachhaube. Die Burg war Teil der Stadtbefestigung und wurde erst mit der Zeit um den Innenhof und weitere Gebäudetrakte ausgebaut. In einem Schriftstück von 1456 wird ersichtlich, dass die Anlage aus mehreren Teilen bestand: Torhaus, Burgtor, Brücke, Brunnen und ein Gefängnis. Außerdem gab es einen Graben, denn die Burg wurde auch zur Stadt hin mit einem Weiher abgesichert, dort wo sich heute der Burgplatz befindet. Mit dem gewaltigen Rheintor in unmittelbarer Nachbarschaft muss die Burg auch schon in früheren Zeiten ein eindrucksvolles Bild abgegeben haben.

Man muss sich die Burg von Anfang an als einen Amtssitz vorstellen. Ritter, adelige Bewohner oder ganze Dynastien bringt man nicht mit dieser Stadtburg - und später Landesburg - in Verbindung. Deshalb trägt sie auch die Bezeichnung „Kurfürstliche Burg Linz“ oder auch „Erzbischöfliche Burg“. Vom 15. bis ins 19. Jahrhundert hinein gab es das sogenannte Amt Linz, ein kurkölnischer Verwaltungsbezirk mit Gericht, der ab 1707 sogar ein Oberamtssitz war. In der Burg Linz war der Hauptstandort und im Zuge dessen wurde sie dann als vierflügelige Anlage fast komplett neugebaut.

Die Burg, im 18. Jahrhundert auch gerne „Schloss Linz“ genannt, war nicht nur ein Statement territorialer Ansprüche. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben war seit jeher die Sicherung des Rheinzolls. Jeder, der auf dem Strom unterwegs war, musste zahlen. Und wenn er das nicht konnte oder wollte, wurde er in den Burgkeller gesperrt, bis er seine Abgaben gemacht hatte.

Als Linz 1816 an die Preußen ging, verlor die Burg an Bedeutung. Anton Feith, ein Zollbeseher, kaufte die Burg. Bis ins 20. Jahrhundert hinein verfiel die Anlage mehr und mehr und hatte kaum noch was von ihrem alten Glanz.

In den 1950er hatte die Stadt in der Burg zunächst Sozialwohnungen untergebracht. Infolge von Renovierungsarbeiten wurde Anfang der 70er das Fachwerk in den Giebeln auf der Südseite freigelegt. 1985 erwarb Burkhard Krings, ein Kaufmann aus Bornheim, die Burg und renovierte sie vollständig. Die Burg beherbergt seitdem weitere Sehenswürdigkeiten: die „Folterkammer“ und eine „Römische Glashütte“. Wer die Burg besichtigen will, hat mehrere Möglichkeiten: Es gibt verschiedene Einzel- bwz. Kombiführungen zur Burg, der Folterkammer und der Glashütte.
Zoll- und Zwingburg der Kölner Bischöfe. Alle Reisenden und Kaufleute, die auf dem Rhein unterwegs waren, wurden hier zu Kasse gebeten. Wer nicht bar zahlen konnte, wurde zunächst einmal ins Verlies gesteckt und erst dann wieder freigelassen, wenn er seine Schuld beglichen hatte.

Burg und Burgplatz sind auch wunderbare Ausgangspunkte, um die historische Altstadt mit ihren malerischen Winkeln und Gässchen zu erkunden. Wanderfans können sich von Linz aus auf eine Etappe des beliebten Wanderwegs „Rheinsteig“ begeben. Mit der Fähre gelangt man auch in wenigen Minuten auf die andere Rheinseite nach Remagen. Dort mündet ein paar hundert Meter stromaufwärts die Ahr in den Rhein. Der Start in eine weitere reizvolle Gegend: das wild-romantische Ahrtal.