Burg Wissem in Troisdorf - BonnZimmer.de
Burg Wissem in Troisdorf
Die einst als freiadeliges Hofgut entstandene Wasserburg Burg Wissem steht im Troisdorfer Stadtteil Mitte, der auch als Alt-Troisdorf bezeichnet wird. Die Stadt liegt zwischen Köln und Bonn an den Ausläufern des Bergischen Landes im Rhein-Sieg-Kreis. Sie entstand vermutlich zur gleichen Zeit wie der frühere Rittersitz, worauf schriftliche Aufzeichnungen eines Benediktiner-Klosters aus dem Jahre 1075 schließen lassen. Der erste schriftliche Nachweis über die Entstehung der Burg hingegen stammt aus dem Jahre 1474. Durch ihre langjährige geschichtliche Verbindung wurde Burg Wissem das Wahrzeichen der Stadt Troisdorf.
Die Burganlage Wissem entstand im Wesentlichen aus drei Epochen. Sie besteht aus rechtwinkeligen langgestreckten Gebäuden aus dem 16. - 19. Jahrhundert, die zum Teil von einem Wassergraben umgeben sind. Das Kernstück bildet ein auffälliges rot verputztes Herrenhaus, das im Jahre 1840 in klassizistischer Bauweise entstand. Es verfügt über zwei Geschosse, die auf einem hohen Sockelgeschoss errichtet wurden. Das Gebäude wird jeweils an der vorderen und hinteren Seite von Ecktürmen flankiert, wovon der vordere mächtigere Turm rechteckig ist und der hintere Turm schmal und rund. Beide Türme stehen in der Diagonale gegenüber und sind mit barocken Hauben aus Schiefer bedeckt. Das steile Satteldach des Herrenhauses ist ebenfalls mit Schiefer bedeckt und enthält Mansardenfenster.
Im Anschluss des klassistischen Gebäudes befindet sich der älteste Gebäudeteil des Anwesens mit der ehemaligen Vorburg, die aus dem 13. Jahrhundert stammt. Das zweigeschossige Gebäude diente früher als Remise und wurde aus Bruchsteinen errichtet. Es beinhaltet Schießscharten und kreuzförmige Sprossenfenster, die an die frühere Nutzung erinnern. Auf einem Wappen ist der Name des Erbauers 'Kaspar von Zweiffel' verewigt. Das Dach der Remise entstand 1991 im Zuge von Renovierungsarbeiten. Es besteht aus einer modernen lichtdurchfluteten Konstruktion, die aus Glas und Stahl besteht. Burg Wissem verfügt über eine weitläufige Hofanlage, die über ein eingeschossiges barockes Torhaus aus dem Jahre 1741 zu erreichen ist. Es beinhaltet ein eindrucksvolles Portal mit aufwendig gearbeiteten Schnitzereien und einen dreieckigen Giebel, der bis ins Mansardendach reicht. Die angrenzenden Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, sodass sie 1962 durch nachempfundene Neubauten ersetzt wurden.
Die Geschichte der Burg Wissem führt bis ins späte Mittelalter zurück. Errichtet wurde der ehemalige Rittersitz durch die Herren von Troisdorf. Schriftlich zu belegen ist als erster Besitzer der älteren Wasserburg Rembold von Plettenberg, der in einer Urkunde von 1435 erwähnt wird. Im Jahre 1511 gelangte der Besitz derer von Plettenberg durch Vererbung an Johann von Zweiffel. Dieser vererbte die Burg an seinen Sohn Kaspar weiter, der sie 1548 umbaute und durch eine Vorburg erweiterte, die bis heute als Remise erhalten blieb. Durch die Verheiratung der Tochter Anna Klara von Zweifel mit Johann Franz Gerhard von Cortenbach, geriet das Anwesen 1646 in den Besitz der Herren von Cortenbach. Im nächsten Jahrhundert wurde es 1784 an Johann Ernst von Landsberg zu Olpe vererbt und später an Franz Bernhard von Hocherbach. Im Jahre 1826 geriet das Erbe an Friedrich von Hövel, der sich nach zwei Jahren von Burg Wissem trennte und sie an Ernst August von Beust verkaufte. Dieser veräußerte seinen Besitz 1833 an den Freiherrn Clemens von Loë. 1939 verkaufte eine Nachfahrin aus dem Geschlecht, Maria Freifrau von Elberfeld, die Burg an die Gemeinde Troisdorf. Diese nutzte die Räumlichkeiten von 1945 - 1981 als Rathaus. Ein Jahr später entstand in Burg Wissem ein Bilderbuchmuseum, das in seiner Form einmalig ist. Es beinhaltet eine Sammlung von über 300 historischen Büchern und mehr als 1.000 moderne Bücher, die von dem Fabrikanten Wilhelm von Alsleben gestiftet wurden. In der Remise entstanden Räumlichkeiten, die für Konzerte und Ausstellungen genutzt werden sowie ein Museum, das die Stadt- und Industriegeschichte von Troisdorf ausstellt sowie ein Café und Restaurant.
Zur Burg gehört ein weitläufiges bewaldetes Parkgelände, das über einen großen, herrlich angelegten Abenteuerspielplatz mit Holzelementen verfügt und einen Sinnespfad mit mehreren Stationen, in denen die verschiedenen Sinne in der Natur entdeckt werden können. Im Anschluss befindet sich ein Wildgehege, in dem Hirsche und Rehe grasen. Auf dem Burggelände finden verschiedene Veranstaltungen statt, wie Burgfeste, Festivals und Weihnachtsmärkte. In dem ehemaligen Herrenhaus ist ein Trauzimmer untergebracht, das für einen unvergessenen Hochzeitstag im historischen Ambiente sorgt.
Weblinks:
Fischereimuseum Bergheim an der Sieg
Die Fischerei war über Jahrhunderte hinweg die Lebensgrundlage der Menschen an der Sieg. Die ansässigen Fischer und Fischerei-Bruderschaften prägten ihr Umland und waren maßgeblich an der soziokulturellen Entwicklung beteiligt. Im Fischereimuseum wird über die historische Wichtigkeit und die verschiedenen Entwicklungsprozesse rund um die Fischerei ausführlich berichtet.
weiterlesen: Fischereimuseum Bergheim an der SiegBurg Blankenberg bei Hennef
Auf einem Berghang 80 Meter über der Sieg und weithin sichtbar liegt die Ruine Burg Blankenberg. Eine Höhenburg, die auch heute noch einen Eindruck dessen vermittelt, was im Mittelalter der Inbegriff einer mustergültigen Burg war. Einst war sie gemeinsam mit Stadt und Kirche eine der größten Befestigungsanlagen in diesem Abschnitt des Rheinlands.
weiterlesen: Burg Blankenberg bei HennefStadtmuseum Siegburg
Das Stadtmuseum Siegburg dokumentiert die Stadtgeschichte von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Dabei sind die Schwerpunkte der Ausstellung das sich verändernde Stadtbild, stadtarchäologische Funde, mittelalterliche Kellergewölbe und die Entwicklung der städtischen Keramik. Eine spezielle Abteilung im Stadtmuseum ist dem deutschen Komponisten Engelbert Humperdinck gewidmet.
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