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Stadtmuseum Siegburg

Das Stadtmuseum Siegburg ist ein Nachfolger einiger Vorgängermuseen, die es bereits in der Stadt gab. Im Jahr 1826 befand sich das Museum ursprünglich über den Kellergewölben des Rathauses. Damals wurde es für edukative Zwecke des städtischen Gymnasiums genutzt. Das jetzige Stadtmuseum wurde 1990 im Geburtshaus des bekannten Komponisten Engelbert Humperdinck eröffnet. Das Humperdinck-Haus befindet sich direkt am Siegburger Marktplatz.

Im Museum wird die Entwicklung des städtischen Bildes skizziert. Es wird der Frage nachgegangen, wie sich das Siegburger Stadtbild durch die Jahrhunderte hinweg verändert hat. Weitere Themen des Stadtmuseums sind die mittelalterlichen Kellergewölbe, in denen das Museum selbst vor fast 200 Jahren beheimatet war. Auch die Stadtarchäologie wird anhand von verschiedenen Sammlungen ausgestellt. Ein Highlight hierbei ist eine Sammlung aus Rott mit Fossilien aus der dortigen Ölschiefergrube. Zudem widmet sich das Stadtmuseum der veränderten Optik und den Techniken der Siegburger Keramik.

Darüber hinaus wird im Museum die Geschichte der Stadt Siegburg dokumentiert. Dabei werden alle Epochen von der Frühzeit bis zur Gegenwart skizziert. Immerhin kann Siegburg auf eine lange Stadtgeschichte zurückblicken. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass die ältesten Städte, die in der Region der heutigen Stadt Siegburg angesiedelt waren, aus den Jahren 1000 und 500 vor Christus stammen. Diese Funde liegen auf dem Seidenberg und auf dem Brückberg. Im Jahr 500 nach Christus wurde der Siegburger Raum von der Fränkischen Landnahme erreicht und es kam zu einer Kolonialisierung durch die Franken. Später, im Jahr 1060, wurde der Pfalzgraf Heinrich I. von Lothringen aus der Stadt vertrieben. Der Erzbischof Anno II von Köln war maßgeblich für die Vertreibung verantwortlich. Er gründete vier Jahre später die Abtei Michaelsberg. Daraufhin erhielt Siegburg im Jahr 1069 die Münz-. Markt- und Zollrechte durch den König Heinrich IV. Im Jahr 1182 folgte das Stadtrecht. Somit wurde die vorstädtische Siedlung Siegburg zu einer Stadt mit allen geltenden Rechtssätzen erhoben. Zur Geschichte der Stadt gehört auch ihre frühzeitige Entwicklung der Töpferei. Siegburg gilt seit dem Jahr 1000 als eine Töpferstadt. Die Töpfereien waren in der Vorstadt Aulgasse angesiedelt. Die Blüte der Töpferei erlebte Siegburg im Jahr 1300 und es wurde Siegburger Steinzeug hergestellt. Zwei Jahrhunderte später entdeckten die Siegburger, wie sie die Töpferwaren von außen kunstvoll verzieren können. Für diese hervorragende Töpferkunst war Siegen vor Jahrhunderten bekannt. Die Region war optimal für die Anfertigung von Töpferkunst, denn zum einen verfügte die Siegburg-Aulgasse über hochwertige Tonlagerstätten. Zum anderen konnten sie die großen, nahegelegenen Waldbestände optimal zum Beheizen der Brennöfen benutzten.

Doch so schön auch die Töpferkunst in Siegen war, so dramatisch war der Siegburger Krieg. Im Jahr 1403 wurde Johann II. von Loen durch den Abt von Siegburg, Pilgram vom Drachenfels, die Schirmvogtei von Siegburg versprochen. Das hieße, dass Johann II. von Loen Schutzaufsicht über Siegburg und dessen Wirtschaftsführung hätte sowie an den Einkünften der Stadt teilhaben würde. Das gefiel der Bevölkerung ganz und gar nicht. Es kam zur Eskalation zwischen den Siegburgern und der Abtei. Die Bürger der Stadt belagerten die Abtei gemeinsam mit dem zukünftigen Herzog Adolf von Berg. Dieser war der Sohn des damaligen Stadtvogtes. Die Belagerung führte zu großem Schaden an der Abtei. Da sich der Konflikt nicht auf die Abtei beschränkte, kamen brennende Pfeile zum Einsatz und die Stadt geriet in Brand. Nach langen Kämpfen einigten sich die Abtei und die Stadt, sodass die Linie "von Berg" die Vogtrechte behalten durfte und Johann II. von Loen leer ausging.

Es folgten weitere Konflikte, die dem Stadtbild zusetzten. Dazu gehören der Truchsessische Krieg (1588), der Jülich-Klevische Erbfolgestreit (1614/1615) und der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648). Ein dunkles Kapitel der Stadtgeschichte ist die Hexenverfolgung in den Jahren 1636 bis 1638. Den Hexenkommissaren Kaspar Lieblar und Franz Buirmann fielen insgesamt 37 Menschen zum Opfer.

Insgesamt hat die Stadt eine große Entwicklung mit positiven und schrecklichen Ereignissen durchlebt. Um mehr über die Stadtgeschichte zu erfahren, lohnt sich ein Besuch des Stadtmuseums Siegburg. Das Stadtmuseum Siegburg ist von Dienstag bis Samstag, jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet sowie sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt für Erwachsene kostet 3 Euro und ermäßigt 2 Euro. Kinder bis 16 Jahren dürfen das Museum kostenlos besuchen. Zusätzlich ist der Eintritt an jeden ersten Sonntag im Monat für alle Besucherinnen und Besucher gratis.