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Burg Blankenberg bei Hennef

Die Burg im Siegtal bei Hennef ist eng verknüpft mit der Geschichte der bedeutenden Grafen von Sayn und des Kleinstaats Blankenberg. Sowohl die historische und heute noch ummauerte Stadt als auch die Burgruine sind vor allem bei klarer Sicht einen Besuch wert. Vom Bergrücken aus hat man einen fantastischen Rundumblick. Man kann sich nur zu gut vorstellen, warum sich die Herren von Sayn diesen Platz ausgesucht haben. Konnten Sie doch von hier aus bestens ihr Territorium kontrollieren - das Siegtal, die Zugänge zum Bergischen Land und zum Westerwald.

Der Name Blankenberg findet sich erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1171. Vermutlich in der Zeit zwischen 1150 und 1181 bauten zwei Brüder, die Grafen Eberhard I. und Heinrich I. von Sayn, die Burg Blankenberg. Sie mussten ihre Stammburg in Bendorf am Rhein aufgrund von Kämpfen mit dem Erzbistum Köln verlassen. Auf der Suche nach einem zweiten Domizil verschlug es sie in die Siegebene.

Der Michaelsberg in Siegburg wäre erste Wahl gewesen, war allerdings schon besetzt: Erzbischof Anno II. hatte dort ein Jahrhundert zuvor bereits ein Kloster gegründet. Also besetzten die Grafen in Sichtweite der Abtei einen blanken und felsigen Höhenrücken, um dort ihre Burg zu bauen. Das kam einem Affront gleich, denn daraufhin kam es zum Zwist mit den Mönchen: Sie behaupteten Blankenberg wäre ihr Grund und Boden. Schließlich arrangierten sich die Parteien 1182 nicht in einer kriegerischen Auseinandersetzung, sondern auf diplomatischem Wege. Bis weit ins 13. Jahrhundert hinein kam es beim Ausbau der Burganlage immer wieder zu Auseinandersetzungen, bei denen sich beide Seiten Zugeständnisse machen und gegenseitig Rechte abtreten mussten.

Nach und nach wurden die Burg und die Siedlung ausgebaut. So entstanden Hauptburg, Vorburg, die ummauerte Altstadt und eine Neustadt mit frühen Fachwerkhäusern. Graf Heinrich III. von Sayn verlieh ein Jahr vor seinem Tod 1245 die Stadtrechte. Heinrich III. war es auch, der gemeinsam mit seiner Gemahlin Mechthild von Landsberg auf der Burg eine höfisch-gesellige Atmosphäre pflegte. Wahrscheinlich hatte sich das Grafenpaar dabei von anderen Häusern inspirieren lassen. Unter ihrer Herrschaft wurde Blankenberg im Sinne des Wortes zu einer kulturellen Hochburg. Von Minnesänger Reinmar von Zweter ist bekannt, dass er den Grafen vor allem wegen seiner Großzügigkeit und Tugend schätzte. Vermutlich hat der Dichter Heinrich III. während seiner Wanderschaft als Gönner kennen gelernt. Für das von Saynsche Grafenpaar jedenfalls waren Literatur und Kultur ein ebenso gültiger Ausdruck von Macht wie Ländereien und Einfluss.

Heinrich III. war der letzte der älteren Grafen von Sayn. Nach seinem Tod wechselten die Besitzer. Zunächst übernahmen die Herren von Heinsberg die mächtige Burg. Und später die Grafen und Herzöge von Berg: 1363 zunächst als Pfand und über 100 Jahre später, 1469, dann endgültig. Anfangs war Blankenberg noch ein wichtiger Bestandteil des Herzogtums Berg. Im Spätmittelalter verlor die Burg allerdings an Bedeutung, was auch am nahegelegenen Siegburg lag, denn die aus der Abtei entstandene Stadt stand sich wirtschaftlich weitaus besser.

Das endgültige Aus für die Burg Blankenberg kam durch die Schweden während des 30jährigen Kriegs. Belagert, besetzt und zerstört, wurde sie schließlich abgerissen und ist seitdem eine Ruine. In den späten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts diente die Burg als Steinbruch.

In mühevoller Arbeit wurde die Ruine wieder saniert. Und so bietet die Burganlage mit Vor- und Hauptburg auch heute noch den monumentalen Eindruck einer mittelalterlichen Verteidigungsanlage. Mauern und Rundtürme, sowie übriggebliebene Fensteröffnungen des Palas und die Reste einer Kapelle zeugen von der bewegten Vergangenheit. Besonders sehenswert sind der Bergfried und ein trutziger Bastionsturm aus dem 15. Jahrhundert, der seinerzeit die Wege aus dem Siegtal gegen Feinde absicherte.

Die Burg kann von April bis September immer dienstags bis sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr besichtigt werden. Im März und Oktober ist die Anlage je nach Witterung geöffnet. Einen Abstecher lohnt das Heimatmuseum, das die Geschichte der Burg und des Kleinstaates Blankenberg detailliert aufrollt. Es befindet sich an einer historisch verbundenen Stätte, in einem Torturm aus dem 13. Jahrhundert in der Neustadt. Ebenfalls gibt es ein Museum, das den Weinanbau in der Region dokumentiert.