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Burg Adenbach Bad Neuenahr-Ahrweiler

Ahrweiler liegt im Zentrum des Ahrtals. Mit seinen Steilhängen, zerklüfteten Felsformationen, Weinbergen und malerischen Ortschaften ist das Ahrtal eine der schönsten Regionen Deutschlands. Das traditionsreiche Weinbaugebiet an der Ahr ist eines der schönsten Deutschlands. Von Bad Neuenahr-Ahrweiler kann man sich auf die Etappen des Rotweinwanderwegs oder auf den Ahrsteig begeben. Die B 267 führt an der Ahr entlang tief ins wild-romantische untere Ahrtal hinein. Diese Stimmung spürt man schon Ahrweiler und vor allem, wenn man die Burg Adenbach vor sich sieht.

Von außen beherrscht gefleckter Naturstein das Bild. Unterbrochen von Fachwerkelementen, die als Kontrast zum Stein filigran wirken und eine zünftige Eleganz ausstrahlen. Eine attraktive Kombination. Innen befindet sich ein italienisches Restaurant mit Hotel. Wer hier im Gewölbekeller etwas isst oder sich ein Zimmer mietet, der taucht ein in ein rustikal-gemütliches Ambiente zwischen Bruchsteinmauer und Romantik mit Himmelbett. Vom Turm und aus den Zimmern eröffnet sich ein herrlicher Blick über die Giebel der Altstadt in Ahrweiler.

Burgtypologisch betrachtet ist das Gebäude wegen seiner ebenerdigen Ortslage eine so genannte Niederungs- oder Flachlandburg. Das geschützte Kulturdenkmal ist einer der vielen historischen Hingucker in Ahrweiler. Dennoch mag man dem Bau eine ähnlich mittelalterliche Vergangenheit wie der Stadtbefestigung nicht so recht abnehmen. Und tatsächlich ist die Geschichte der Burg Adenbach, so wie sie dort zu sehen ist, auch jünger. Vermutlich rund 300 Jahre jünger. Was ihre Story im Zusammenhang mit der jahrhundertalten Stadtgeschichte aber nicht weniger spannend macht.

Die Entstehung des Stadtgrabens, der Stadttore und Mauer lässt sich auf die Jahrzehnte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bestimmen. Innerhalb der Befestigung in der Adenbachhut, also da, wo heute die Burg Adenbach steht, lag ursprünglich der Colvenhof mit dem Colventurm. Alternativ heißt es auch Kolwenturm oder Kolventurm. Die Anlage soll bis an die Stadtmauer herangereicht haben.

Der Standort der Burg erinnert an eine der vier „Huten“. Das waren die Bereiche zur Verteidigung einer Stadt, in denen Wehrgemeinschaften aus Bürgern, Frauen und Männer, Wache schoben und im Ernstfall zur Waffe griffen. Am Adenbach gelegen war die Adenbachhut das nördliche Stadtviertel. Die anderen drei Stadtteile innerhalb der Befestigung hießen entsprechend Niederhut, Ahrhut und Oberhut.

Hier wohnten also 1256 die „Kolwen“, eine der einflussreichsten Familien. Die Heimatforscher rätseln noch: Vielleicht hat es den Herrensitz der Ritter Kolf von Ahrweiler sogar schon vor der Verleihung der Stadtrechte 1248 gegeben.

Der Colventurm war neben dem „Weißen Turm“ und dem „Roten Turm“ einer der drei Geschlechtertürme. Der „Weiße Turm“ steht übrigens heute noch und ist das älteste Gebäude in Ahrweiler. Der „Rote Turm“, eine Wasserburg vor den Toren der Stadt in Richtung Walporzheim, existiert nicht mehr.

1468 wird das Anwesen am Adenbachtor in einer Urkunde beschrieben: Es bestand aus Hof, Turm, Wohnungen, Stallungen. Auch ein Weingarten wird dort genannt. Ein Jahrhundert später wechseln die Besitzer, denn den Kolwes gingen die männlichen Nachfolger aus. Also heiratete die Erbtochter in die Familie von Weiß ein.
Vermutlich um 1600 herum entstand das Wohnhaus mit zwei Stockwerken und dem achteckigen Treppenturm im Renaissancestil. Vielleicht ließ man sich von berühmten Vorbildern inspirieren: Das Achteck, Oktogon, steht seit der Antike für Perfektion und Vollkommenheit. Herausragende architektonische Beispiele für die achteckige Bauweise sind zum Beispiel der Aachener Dom aus dem 8. Jahrhundert oder der Felsendom in Jerusalem aus dem 7. Jahrhundert.

Auch im Verlauf der folgenden Jahrhunderte wechselten die Hausherren, sei es durch Erbstreitereien oder Verkauf. Zwischenzeitlich, von 1794 bis 1808, beschlagnahmten die Franzosen das Anwesen und erklärten es zum Nationalbesitz.

1903 gehörten Hof und Turm dem im Ahrtal sehr angesehenen Bauunternehmer Stefan Schöneberg. Und der machte das, was er am besten konnte, nämlich bauen. Er kombinierte im Sinne des Historismus verschiedene Stile und krempelte die Optik der Burg um. Der Hof wurde erweitert und das Wohnhaus ausgebaut. Zinnen und Stufengiebel verstärkten die Burgoptik zusätzlich. Schöneberg benutzte dabei noch Ziegel. Erst 1990, als die Anlage umfangreich zum Burghotel umgebaut wurde, ist die Ziegeloptik dem Bruchsteinmauerwerk gewichen.

Der besondere Reiz der Burg Adenbach liegt heute auch darin, dass sie sich perfekt in das Ensemble von Altstadt und Stadtbefestigung einpasst. Die robuste, wehrhafte Ausstrahlung der mittelalterlichen Tore, Fachwerkhäuser – in ihren Bauelementen kombiniert die Burg Adenbach beides.