Burgruine Saffenburg in Mayschoß an der Ahr - BonnZimmer.de

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Burgruine Saffenburg in Mayschoß an der Ahr

Die Burgruine Saffenburg befindet sich oberhalb des Weinortes Mayschoß, der zum Landkreis Ahrweiler in Rheinland Pfalz gehört. Mayschoss ist einer der bekanntesten Weinorte, in dem die älteste Winzergenossenschaft Deutschlands beheimatet ist. Die Gemeinde und Burg liegen inmitten des wildromantischen Rotweinanbaugebietes im Tal der Ahr. Das Ahrtal ist geprägt von einer herrlichen vielseitigen Naturlandschaft mit schroffen Schieferfelsen und steilen Weinbergen, die terrassenförmig angelegt sind.

Die Saffenburg ist eine hochmittelalterliche Höhenburg, die zu den größten romanischen Burganlagen in der Eifel gehört. Sie wurde im 11. Jahrhundert durch den Grafen Adolf von Nörvenich und Adalbert von Saffenburg gebaut. Nach den Aufzeichnungen einer Urkunde entstand sie bereits in der Zeit um 1081. Das Baumaterial der Burg stammt aus den Felsen, die an Ort und Stelle herausgebrochen wurden, um Halsgräben zu errichten. Die Mauern wurden direkt auf den Felsen gesetzt, sodass die Steinmauern und Schieferfelsen ineinander übergingen und eine steile glatte Felswand bildeten. Die Anlage der Saffenburg bestand aus einer Hochburg und zwei Vorburgen mit Nebengebäuden, die insgesamt eine Fläche von 260 x 80 m einnahmen und durch Halsgräben getrennt waren. Das Burggelände wurde terrassenförmig angelegt, sodass die Hauptburg von unten herauf über mehrere Abschnitte zu erreichen war. Am Anfang befand sich der erste Halsgraben, der von einer Zugbrücke überspannt wurde. Von dort ging ein schmaler Burgweg bergauf bis zum zweiten Halsgraben. Dahinter befanden sich eine Zufahrt und die beiden Vorburgen. Danach kam ein dritter Halsgraben, hinter dem ein Weg zum Areal der oberen Hochburg führt. Die Hochburg stand auf einem hohen Felsblock. Vor ihr lag eine Zwingeranlage, die ein Plateau einschließt und von einer hohen Böschungsmauer umgeben war. Von der einst mächtigen Saffenburg sind Reste der Wehrmauer, einige Treppenaufgänge, eingestürzte Kellergewölbe sowie Stümpfe und Ansätze von Türmen und Torbögen erhalten geblieben.

Auf Saffenburg wohnten im Laufe der Jahre unterschiedliche Adelsfamilien. Nach dem Tode des Erbauers Adalbert von Saffenburg ging das Erbe an seinen Sohn Adolf und blieb bis 1184 in dem Besitz seiner Nachkommen. Es waren die Grafen von Sayn, die Grafen von Spohnheim und Diedrich von Kleve. Danach trat ein weiteres Geschlecht ein, das nicht zum Hochadel gehörte und sich Edelherren von Saffenburg nannte. Deren Nachfahren herrschten bis 1424 auf Saffenburg, bis die letzte Erbin Katharina von der Mark den Grafen von Virneburg heiratete. Das Geschlecht von Virneburg starb im Jahre 1572 aus und der Besitz ging an die Grafen von Manderscheid-Schleiden über. Bis zum Jahre 1773 blieb die Saffenburg im Besitz der Familie von der Mark. Zwischendurch wurde sie verpfändet und 1693 durch Kaiser Leopold konfisziert. Im Jahre 1704 veranlasste der Erzbischof von Köln, die Burg bis auf die Grundmauern zu schleifen. Durch die Zerstörung verhinderte er eine Übernahme durch feindliche Hände. Fortan diente die Burgruine der umliegenden Bevölkerung als Steinbruch. Die Tochter des letzten Grafen von der Mark heiratete 1748 den Herzog Karl Maria von Arenberg, der bis 1778 lebte. Danach blieb die Ruine Saffenburg im Besitz der Nachkommen des Geschlechts von Arenberg.

Burg Saffenburg wurde im Laufe ihres Bestehens durch feindliche Truppen besetzt. Beim ersten Male waren es schwedische Truppen, die im Jahre 1632 unter General Baudissin die Burg stürmten. Zuvor hatte sich die Bevölkerung aus der näheren Umgebung auf der Burg verschanzt. Unter ihnen befanden sich reiche Patrizier aus Ahrweiler, die ihr Schätze mitgenommen hatten. So geschah es, dass die Schweden hier eine reiche Beute vorfanden. Die zweite Besetzung erfolgte während des Spanischen Erbfolgekrieges, der von 1701 - 1714 stattfand. Dieses Mal waren es die Franzosen, deren Stürmungsversuche zunächst erfolglos blieben. Als die Zugbrücken während der Traubenlese heruntergelassen waren, verschafften sie sich Zutritt zur Burg. Als Kaufleute verkleidet, mischten sie sich unter die Winzer und setzten die Wachen außer Gefecht. Danach stürmten ihre Kameraden aus den umliegenden Wäldern herbei und besetzten die Saffenburg.

Die Ruine der Saffenburg drohte durch Witterungsverhältnisse endgültig verloren zu gehen und war jahrelang gesperrt. Im Jahre 1999 wurde ein Förderverein gegründet, der sich um den Erhalt der historischen Überreste kümmert. Seit dem Jahre 2007 ist die Ruine wieder für die Öffentlichkeit zugänglich und es entstand eine Veranstaltungslokalität, die aus einem Betriebsgebäude mit Hütte sowie einem großen Platz besteht. Dort finden heute Weinfeste, Ritterspiele, Familienfeste und dergleichen im romantischen Ambiente mit Blick auf das tief liegende Ahrtal statt.