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Das Ahrtal

Die Ahr fließt als linker Nebenfluss des Rheins von ihrer Quelle in der Euskirchener Gemeinde Blankenheim bis Sinzig, wo sie schließlich in den Rhein mündet. Sie schneidet ein tiefes Tal in das Ahrgebirge – das Ahrtal. Die bekanntesten Ortschaften des Ahrtals sind Bad-Neuenahr und Altenahr, zusammengefasst Ahrweiler, Remagen und Walporzheim. Gegliedert ist das Tal in oberes, mittleres und unteres Ahrtal. Im oberen Teil ist die Landschaft von hügeligem Bergland, Wiesen und Wäldern mit wenig besiedeltem Gebiet bestimmt. Das enge Flusstal sorgt für außergewöhnliche Aussichten, die an manchen Stellen fast schon an amerikanische Canyons erinnern. Ab Altenahr befindet man sich bereits im mittleren Ahrtal. Hier zieht die Ahr die größte von ihren auffallend vielen Schleifen. Hier ist das Naturschutzgebiet „Ahrschleife bei Altenahr“, welches seit den 80er Jahren die unverwechselbare Fluss- und Felslandschaft, sowie dort beheimatete Tiere und Pflanzen schützt. An den sonnigen Südhängen wird Weinbau betrieben. Auch im unteren Ahrtal, ab Walporzheim, sind die warmen, nach Süden ausgerichteten Hänge mit Weinreben bedeckt.

Die Landschaft des Tals zeigt sich in bizarren Felsformationen. Dazu gehört zum Beispiel die „Bunte Kuh“, eine durch Sprengung entstandene Felsnase an der Grenze vom mittleren zum unteren Ahrtal, ein Punkt von großen touristischen Interesse. Woher der Name „Bunte Kuh“ allerdings wirklich stammt ist unklar. Eine Theorie unter Walporzheimern besagt, dass französische Soldaten den Rotwein mit „C'est bon de gout“ gelobt hatten und die Winzer nur „Bunte Kuh“ verstanden haben sollen. Sicher ist jedenfalls, dass an den tiefen, trockenen Hängen, die die Sonnenwärme stark speichern und so ganzjährig für ein mildes, fast mediterranes Klima sorgen, besonders guter Wein seinen Ursprung findet. Hier gedeihen vornehmlich blaue und rote Rebsorten, denn das Ahrtal gilt mit knapp 550 Hektar Rebfläche als Deutschlands größtes geschlossenes Weinbaugebiet für Rotwein. Besonders Burgunderweine, Dornfelder und Portweine aus dem Ahrtal sind bei Weinkennern in ganz Deutschland und darüber hinaus beliebt.

Auf dem Weinwanderweg trifft man hier, wie es für Weinbaugebiete üblich ist, auf zahlreiche Straußwirtschaften. Das sind von Weinbauern saisonal geöffnete Gastbetriebe. Die Weinwandertouren mit wunderschönen Ausblicken auf die Schluchten und Täler führen über die Weinbergsterrassen und bieten direkte Einblicke in die Weinherstellung. Kulturell ist man hier, genau wie die Landschaft, also vom roten Rebensaft geprägt. Die komplette Ahr entlang führt der rund 100 Kilometer lange Ahrsteig. In sieben Etappen führt er auf teilweise anspruchsvollen Pfaden von der Quelle bis zur Mündung. Entschädigt wird der Wanderer mit romantischen Ausblicken auf die im tiefen Tal fließende Ahr und wilde Felslandschaften. Extrem steile Hänge und enge Pfade stehen im Kontrast zu idyllischen Waldwegen und Wiesenplateaus mit blühenden Obstbäumen.

Der als Premiumwanderweg ausgezeichnete Ahrsteig ist ein Verbindungsweg, der den Rheinsteig, den Westerwaldsteig und den Eifelsteig verbindet. Für versierte Radfahrer gibt es zudem den 80 Kilometer langen Ahr-Radweg, der vom Rhein bis in die Eifel führt. Für den Ausbau des Radwegs sind in den Bergen überwiegend stillgelegte Bahnstrecken umgebaut worden. Trotz der hohen und felsigen Region ist dieser gut ausgebaut und nur an zwei Stellen muss auf Bundesstraßen ausgewichen werden, was aber durch geplante Erweiterungsmaßnahmen behoben werden soll. Auf Höhe der Ahrmündung zwischen Bad Breisig und Remagen liegt die sogenannte „Goldene Meile“. Dieser Name stammt vom besonders fruchtbaren Boden in diesem letzten Abschnitt der Ahr.

Das Mündungsgebiet ist als letzte absolut naturbelassene Mündung eines Nebenflusses in den Rhein ebenfalls geschützt. Dort leben etwa 200 verschiedene Pflanzenarten. Im Bereich der Fauna leben dort rund 40 gefährdete Arten von Laufkäfern und zahlreiche bunte Falter. Auch Wasservögel schätzen das teils renaturierte, teils unberührte Flussgebiet. Im Uferbereich leben unter anderem Uferschwalben, Wasseramseln, Teichrohrsänger und Beutelmeisen. Durchreisende Vögel, wie Schwalben und Wintergänse, machen an der Ahrmündung bevorzugt Rast. Das sauerstoffreiche Wasser schenkt auch bedrohten Flussfischarten wie dem Neunauge und dem Stichling einen Lebensraum. Erreichbar ist das Ahrtal abgesehen von den Wander- und Radwegen über die Ahrtal-Bahn. Diese fährt über 29 Kilometer von Remagen aus ins Ahrtal und bringt so hauptsächlich Touristen in die Gegend. Neben den Wanderern und Radlern gibt es im Ahrtal auch regen Gesundheitstourismus und zahlreiche Wellnesshotels. Mit Bad Neuenahr, Bad Breisig und Bad Bogendorf gibt es nämlich gleich drei Kurorte mit Thermalbädern. Nicht umsonst wird diese Region zusammenfassend Bäder-, Wein-, und Wanderland genannt.