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Alter Friedhof Bonn

Der Alte Friedhof in Bonn wurde 1715 durch Kurfürst Joseph Clemens angelegt, da man den Kirchhof neben St. Remigius entlasten wollte. Der Friedhof umfasste zunächst nur einen sehr kleinen Teil der heutigen Anlage und war bei den Bewohnern auch nicht besonders beliebt. Im April 1787 wurden auf Anordnung von Kurfürst Maximilian Franz die Friedhöfe in der Stadt geschlossen, wodurch der Bonner Friedhof in seiner damaligen Größe bals zu klein wurde und im Laufe der Jahre Vergrößerungen notwendig waren.

1884 schloss man den Alten Friedhof dann für allgemeine Begräbisse und begann die Anlage nach ästhetischen und gärtnerischen Gesichtspunkten zu gestalten. Dadurch wurde das Gelände aufgelockert und parkartig umgestaltet. Darüber hinaus verlagerte man 1846/47 die Georgskapelle auf die Friedhofsanlage.

Viele Grabstätten erinnern heute noch an die Geschichte der Stadt seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts, da sich von diesem Zeitpunkt an auch viele Prominente der Stadt hier beerdigen ließen. Sie wünschten sich ein repräsentatives Grab, das auch nach ihrem Tod an sie und ihr Leben erinnern sollte. Diese Gräber sind auch heute noch auf dem Friedhof erhalten, während die Einzelgräber hingegen völlig verschwunden sind.

Ihre letzte Ruhestätte fanden hier beispielsweise zahlreiche Musiker wie die Pianistinnen Ella Adaiewsky und Alma von Wasilewski, Clara und Robert Schumann oder der Komponist Wilhelm Westmeyer. Des Weiteren sind auch bekannte Bonner Professoren am Friedhof begraben, darunter August Wilhelm Schlegel, Ernst Moritz Arndt oder Karl Joseph Simrock.

Nach 1884 konnten nur Privateigentümer, Nachfahren der Bestatteten oder Ehrenbürger von Bonn auf dem Friedhof begraben werden. Zu den bekanntesten Persönlichkeiten zählen hier zum Beispiel die Schriftstellerin Marie von Bunsen, der Politiker Hermann Wandersleb oder der Arzt Ferdinand August Schmidt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden nur wenige Denkmäler beschädigt, so erlitten beispielsweise nur einige Gräber östlich bzw. westlich der Georgskapelle Schaden. Bis in die 1970er Jahre war die Öffentlichkeit um den Erhalt des Alten Friedhofes nicht sonderlich bemüht. Eine Änderung gab es erst durch die Gründung der "Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs in Bonn e.V. ".

In den letzten Jahren konnte wieder eine größere Anzahl Verstorbener am Alten Friedhof ihre letzte Ruhestätte finden und jeder Bürger hat zudem die Möglichkeit, eine Patenschaft für ein Grab zu übernehmen. Der Pate hat dadurch das Recht, im betreuten Grab bestattet zu werden, sodass mittlerweile wieder etwa 30 Bestattungen pro Jahr stattfinden.

Infolge des Deutsch-Französischen Krieges entstanden am Bonner Friedhof auch zwei Denkmäler, die an die Gefallenen des Krieges erinnern sollen. Das so genannte "Kriegerdenkmal" stammt von Albert Hermann Küppers und wurde aus einem weißen Marmorblock geschaffen. Im selben Areal findet man außerdem ein zweites Denkmal, das den französischen Gefallenen gewidmet ist. Viele Architekten und Bildhauer haben auch Grabdenkmäler für den Bonner Friedhof entworfen, die die wichtigsten Kunstepochen repräsentieren. Dafür bedienten sie sich unterschiedlichsten Stilmitteln und Symbolen wie dem Kreuz, der gebrochenen Säule oder der antiken Urne.