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Wasserburg Adendorf bei Wachtberg

Die Burg befindet sich im Süden des Rhein-Sieg-Kreises, bei Wachtberg in der Nähe von Bonn. Die Gemeinde Wachtberg kann viele bauliche Schätzchen aus dem Mittelalter vorweisen: Kirchen, Kapellen, Mühlen und Burgen. Neben der Wasserburg Adendorf befinden sich nicht weit entfernt mit den Burgen Gudenau, Odenhausen und Münchhausen gleich mehrere, weitere Highlights.

Viele meinen, Burg Adendorf sei der schönste Adelssitz im Kreis. Das ist sicherlich Geschmacksache, allerdings befindet sich die ganze Anlage auch in einem hervorragend restaurierten Zustand. Schon von weitem erahnt man die Ausmaße dieses bautechnischen Meisterwerks. Die Anlage liegt auf einer Höhe von fast 200 Metern. Zwischen Kottenforst und Eifel gelegen, gehört auch ein großer Besitz an Ländereien dazu. Die Besitzer, die Familie von Loë, lässt sowohl die Felder als auch den Adendorfer Wal nachhaltig und mit spezieller Technik bewirtschaften, damit die reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt erhalten bleibt und sich der Bestand weiter fortsetzt.

Der Ort Adendorf wurde bereits Ende des 9. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Eine Adelsfamilie „de Aedendorp“ 1214 und noch ein Jahrhundert später, nämlich 1337, wird die Burg Adendorf in einer Urkunde benannt. Der erste bekannte Besitzer ist Ritter Paul von Hüchelhoven. Er bewohnte die Burg mit seiner Frau Margarethe von Eschweiler. In den nachfolgenden Jahrhunderten wechselten die Besitzer. Von den Besitzern im 16. Jahrhundert, dem bedeutenden Adelshaus von der Leyen, kündet noch ein Wappen im Hauptportal der Kernburg.

Die Burg besteht aus zwei Gebäudekomplexen, einer Hauptburg und einer Vorburg. Die Vorburg ist ein dreiflügeliger Bau in hufeisenform. Auf einer alten Grundrisszeichnung sind zwei vorgelagerte Ecktürme zu erkennen. Sie diente mit ihren Ställen und Werkstätten der Bewirtschaftung der Burg, aber auch der umliegenden Ländereien. Die Hauptburg, ein geschlossener rechteckiger Bau, war von der Vorburg getrennt. Beide Gebäudekomplexe lagen durch einen Wassergraben getrennt auf zwei Inseln. Die Hauptburg hatte drei kleinere hervortretende Ecktürme und einen größeren Rundturm, der als Geschützturm diente. Grundmauern und Ecktürme sind erhalten geblieben.

Es sind einige frühe Zeichnungen erhalten geblieben und Grafiken aus dem 19. Jahrhundert vorhanden, die sich zum Teil in privaten Kunstsammlungen befinden. Anhand dessen lässt sich auch aus heutiger Sicht noch gut nachvollziehen, wie sich die Burg im Verlauf der Jahrhunderte verändert hat.

In der Mitte des 17. Jahrhunderts, zwischen 1655 und 1670, wurde die Burg im Stil des Barock umgestaltet und ausgebaut. Die mittelalterliche Bausubstanz wurde dabei beibehalten, die Fassaden vereinheitlicht. Die Ecktürmchen der Hauptburg hatten bis zu den Erweiterungen Elemente aus Fachwerk. Diese wurden dann im 17. Jahrhundert durch Stein ersetzt - mit einem optisch sehr interessanten Kniff: Die ursprüngliche Fachwerkkonstruktion wurde mit dunklen Steinbändern nachempfunden. Dies ist von außen auch heute noch schön zu sehen.

Seit 1829 befindet sich das Anwesen im Besitz der Freiherrn von Loë. Seit dieser Zeit wurde baulich weiteres getan, und besonders aufwendig wurde es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bis dahin standen die Burgen auf zwei Inseln. Sie wurden erst 1842 verbunden als man den Burggraben verfüllte. Auch ein Jahrhundert später wurde viel Zeit und Geld in den Erhalt der Anlage investiert. 1979 wurden umfassende Instandsetzungen fertiggestellt. Drei Jahre später wurde dann noch der Naturstein restauriert. Außerdem wurden in den 1980er Jahren Malereien freigelegt und konserviert. Sie sind im spätgotischen Sterngewölbe in einem der Ecktürmchen des Herrenhauses zu bewundern. Ebenfalls wurde der Innenhof saniert.

Burg Adendorf ist mittlerweile zu einer beliebten Eventlocation geworden. Brautpaare können sich hier standesamtlich trauen lassen. Und regelmäßig werden Konzerte sowie Veranstaltungen für Garten- und Lifestylefans sowie Gourmets veranstaltet. Private Führungen gibt´s für Gruppen ab 10 Personen. Pro Person kostet die etwa anderthalbstündige Führung 10 Euro. Führungen für Kindergärten und Schulen sind kostenlos.

Außerdem wurde die Burg aufgrund ihrer zahlreichen Motive als Drehkulisse entdeckt. Seit Mitte der 2000er sind regelmäßig Kamerateams vor Ort. Die Wasserburg diente unter anderem als Kulisse für Jo Baiers Historienfilm „Henri 4“. Vor allem scheint die Burg auch Krimifans anzuregen. Denn Teile des „Münster-Tatorts“ wurden hier gedreht, genauso wie für Krimireihe um den Privatdetektiv „Wilsberg“ aus Münster. Auch Götz George gab sich hier die Ehre bei Dreharbeiten zum „Golem“ und „Schimanski“.