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Stiftung Naturschutzgeschichte

Die Stiftung Naturschutzgeschichte präsentiert die Geschichte des deutschen Naturschutzes. Zu den Dauerausstellungen gehören "Siebengebirge", "Wandel der Kulturlandschaft", "Ehrenamt am Beispiel Vogelschutz" "Naturschutzbeauftrage" und "Stadt:Natur". Das Museum befindet sich in Königswinter und dies hat einen Grund. Denn die Region rund um das Siebengebirge gilt als der Geburtsort des Naturschutzes in Deutschland. Zentraler Bestandteil der Ausstellung "Siebengebirge" ist der Drachenfels. Seine Geschichte ist lang und prägend für den Naturschutz: Denn auf dem Berg "Drachenfels" wurde im Jahr 1138 durch den Erzbischof Arnold I. mit dem Bau der gleichnamigen Burg begonnen. Dabei lieferte der Berg selbst das nötige Baumaterial. Der Berg besteht zu großen Teilen aus Trachyt, eine vulkanische Gesteinsart.

Als der Erzbischof Arnold I. bemerkte, dass er die Fertigstellung der Burg weder finanzieren noch erleben würde, verkaufte er die Burg im Jahr 1149 an den Propst des Bonner St.-Cassius-Stiftes, Gerhard von Are. Dieser stellte die Burg fertig und nannte sie "Drachenfels". Die Burg und der Berg wurden im Jahr 1632 stark durch die schwedische Einnahme beschädigt. Die anschließende Übernahme durch die Spanier tat ihr übriges. Die Burg wurde so stark beschädigt, dass sie nicht mehr aufgebaut wurde. Stattdessen wurden ihre Bestandteile und das Berginnere genutzt, um die umliegenden Kapellen wieder zu errichten. Immerhin bestanden die Kuppe und die Burg aus Trachyt. Um Gewinn zu machen, verkauften die Burgherren einen Teil ihres Landes an die Kölner Dombauer. Diese nutzen den Trachyt, um die ursprüngliche Außenfassade des Kölner Doms zu verkleiden. Der Abbau des Vulkansteins wurde nicht zimperlich betrieben. Es kam zu Teil-Einstürzen des Bergfrieds. Der Drachenfels (Berg) wurde stark ausgeschöpft und die Natur beschädigt. Im Jahr 1836 griff der preußische Staat ein. Er rief einen Schutz für das Gebiet rund um den Drachenfels aus. Hiermit war der Naturschutz geboren. Der Drachenfels konnte sich seitdem von den Abbauarbeiten erholen. Erst der Wandel im Denken der Menschen führte zu einem Schutz der Natur. Dieser Aspekt wird in der Ausstellung "Wandel der Kulturlandschaft" präsentiert. Immerhin unterliegt die Landschaft seit Mitte des 19. Jahrhunderts sowohl den Veränderungen in Forst- und Landwirtschaft sowie dem Wandel im Verkehrswesen und Industrie.

Wälder werden für den Bau von Autobahnen gerodet, Wiesen weichen Firmenkomplexen und die Tiere müssen sich aus ihrem eigentlichen Lebensraum zurückziehen. Diese Veränderungen waren ein Auslöser dafür, dass der Aspekt des Naturschutzes in den Fokus einiger Menschen rückte. Es wurden Forderungen und Konzepte entwickelt, die dem Schutz der Natur dienen sollten. Ein Ziel war es, Möglichkeiten zu finden, notwendige Veränderungen naturverträglich zu gestalten. So entstanden bereits in den 1920er Ideen, wie die Natur nachhaltig geschützt werden kann. Der Wandel des Naturschutzes wird stark von der deutschen Geschichte beeinflusst. So hatte auch die Zeit des Nationalsozialismus einen Einfluss auf den Naturschutz. Um 1933 gab es führende Naturschützer, die den Naturschutz mit der "Blut-und-Boden" Ideologie verbanden. Sie forderten ein "Urdeutschland" und einen "deutschen Wald". Es sollten prächtige Wälder mit "typisch deutschen" Bäumen entstehen. Nicht nur die Zeit des Dritten Reiches wirkte auf den Naturschutz, sondern auch die Trennung in West- und Ostdeutschland. Die Teilung Deutschlands führte auch zu einer Trennung des Naturschutzes. Während im Westen das Wirtschaftswunder und der Wiederaufbau zählten, war es im Osten die Planwirtschaft und ihr Aufbau. Es blieb kaum Platz für den Naturschutz. Als in den 1950er die verbliebenen Landschaften zu verschwinden drohten, nahm den Naturschutz in Ost und West Fahrt auf. Es wurden sogenannte "Erholungslandschaften" abgesteckt, in denen nicht gebaut oder gerodet werden durfte. Im Jahr 1970 wurden beschlossen, unberührte Wildnis sich selber entwickeln zu lassen. Daraufhin wurde der Nationalpark Bayrischer Wald gegründet. Seitdem wird der Naturschutz weiter bestärkt, ist aber noch nicht dort angekommen, wo er sein müsste. Diese Entwicklung wird in der Ausstellung "Wandel der Kulturlandschaft" anhand von Dokumenten und Fotografien gezeigt.

Die Ausstellung zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland befindet sich im Schloss Drachenburg. Sie ist von Ende März bis Anfang November, montags bis sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 6 Euro pro Besucher und enthält die Besichtigung der Ausstellung, der Belle Etage des Schlosses, das Schlossinterne Museum, die Wagenhalle, den Nordturm und den Park des Ensembles.