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Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus

1936 erwarb Adenauer das ehemals als Weinberg genutzte Grundstück in Rhöndorf, einem Stadtteil von Bad Honnef bei Bonn. Da war der Jurist und ehemalige Oberbürgermeister von Köln schon 60 Jahre und konnte neben seiner bewegenden politischen Laufbahn auch privat auf ein anspruchsvolles Leben zurückblicken. 1937 zog die Großfamilie Adenauer in das idyllisch im Siebengebirge gelegene Haus ein. Bis zu seinem Tod im Jahr 1967 blieb das mehrfach umgebaute Haus in Rhöndorf das private Refugium Adenauers, wo er sich erholen und zurückziehen konnte.

Das anhaltende Interesse am Leben Konrad Adenauers ließ bereits kurz nach seinem Tod 1967 den Wunsch aufkommen, das Haus in Rhöndorf als Gedenkstätte zu erhalten. Das Anwesen ging noch im gleichen Jahr in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland über. 1970 begannen die ersten Führungen durch das Wohnhaus. 1975 wurde ein von den Kölner Architekten Karl und Gero Band entworfenes Museumsgebäude eingeweiht, das in einer Dauerausstellung über das Leben und Werk Adenauers informiert.

1978 wurde die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus eingerichtet. Die Stiftung ist seitdem verantwortlich für die Gedenkstätte. Sie ist auch zuständig für die Sammlung und Aufbereitung des schriftlichen Nachlasses von Konrad Adenauer. Außerdem obliegt der Stiftung die Pflege des Grabes von Konrad Adenauer auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof, 15 Minuten von seinem Wohnhaus entfernt.

Das Adenauer-Haus ist ein dreigeschossiges, weiß verputztes Wohngebäude umgeben von einem wundervollen Garten voller Bäume, Sträucher und Blumen. Plastiken und Brunnen, eine Boccia-Bahn und der 1964 nach eigenen Plänen von Adenauer errichtete Pavillon geben dem Garten ein südländisches Flair.

Im Erdgeschoss des Wohnhauses liegen das großzügige Wohnzimmer mit Blick in das Rheintal, das Esszimmer und die von Adenauer so genannte „Kajüte“, eine teils überdachte und teils in das Haus integrierte Plattform. Im ersten Stockwerk befinden sich das Arbeitszimmer und das Schlafzimmer, in dem Adenauer 1967 verstarb.

Obwohl Adenauer das Haus als Rückzug diente, gab es Berührungspunkte mit seiner politischen Arbeit. Im August 1949 fand hier die so genannte Rhöndorfer Konferenz statt. Bei diesem Treffen zwischen Politikern der CDU und der CSU setzte Adenauer sich u. a. als Kanzlerkandidat durch. Am 15. September 1949 wurde Adenauer vom Bundestag zum Bundeskanzler gewählt. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Rücktritt am 15. Oktober 1963 inne.

Auch den französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle empfing Adenauer in seinem privaten Wohnhaus. Die privaten Zusammenkünfte der beiden Staatsmänner, de Gaulle hatte Adenauer ebenfalls in seinem privaten Anwesen in Colombey-les-deux-Eglises empfangen, waren ein Zeichen der freundschaftlichen Verbundenheit zwischen den beiden Männern. Dabei war Adenauer sich vor dem ersten Treffen mit de Gaulle im September 1958 gar nicht sicher, ob seine Absicht, die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich, bei seinem französischen Amtskollegen auf Widerhall stoßen würde. Die beiden Männer hatten jedoch spontan eine herzliche Beziehung zueinander gefunden. Ihre gemeinsame Entschlossenheit führte schließlich 1963 zur Unterzeichnung des Élysée-Vertrages und der Idee der deutsch-französischen Freundschaft als Grundlage des Friedens in Europa.

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Adenauer damit, in dem neu errichteten Gartenpavillon an seinen Memoiren zu schreiben. Bis zuletzt wirkte er aktiv am politischen Geschehen in Deutschland mit.