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Sterntor Bonn

Im 13. Jahrhundert erhielt Bonn die Stadtrechte und somit auch das Stadtmauerprivileg. Die befestigte Stiftsstadt wurde dabei mit der Marktstadt zusammengefasst. Die Stadtmauer war zu dieser Zeit rund sieben Meter hoch und etwa einen Meter dick und umfasste verschiedene Türme und Tore. Die Türme waren viereckig oder halbrund, zur Stadt hin befand sich eine Öffnung. Zu den Toren gehörte auch das Sterntor, das am Ende der Sternstraße zu finden war, wobei es sich um ein so genanntes Doppelturm-Tor handelte. Im 17. Jahrhundert diente die Stadtmauer hauptsächlich zur Verstärkung der Bastionen, am Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt jedoch erweitert und viele Stadttore wurden abgerissen. Das Sterntor war schließlich das letzte mittelalterliche Tor der Stadt.

Zwischen 1888 und 1898 gab es wegen des Sterntors viele Auseinandersetzungen. Die Stadt forderte einen Abriss, die konservatorischen Organe von Preußen traten hingegen für einen Erhalt ein. Ein Argument war, dass der Verkehr auf Grund des Tores behindert wurde und durch seine Baufälligkeit auch eine Gefahr für die Bevölkerung darstelle. Letztlich standen zwei Möglichkeiten zur Auswahl: die Freistellung und Entkernung des Sterntors bzw. der Abriss. Der Kultusminister von Goßler erteilte schließlich die Erlaubnis, das Tor abzureißen, da der Abriss mit wesentlich geringeren Kosten verbunden war.

Allerdings gestaltete sich der Abriss sehr schwierig, da der Mörtel äußerst fest war und die Steine daher nicht einzeln abgetragen werden konnten. Schließlich bot ein Krautfabrikant aus Niederbayern der Stadt an, das Tor mit Hilfe einer hydraulischen Obstpresse einzudrücken. Zwei Jahre später schuf man dann ein Ersatzbauwerk an der nördlichen Seite des Bottlerplatzes, das denselben Namen erhielt. Teilweise bestand das Tor aus den Resten des ehemaligen Tors, darüber hinaus wurden auch Reste eines alten Halbturmes bzw. Reste der Stadtmauer zum Bau verwendet. Der Zinnenkranz bzw. das Ecktürmchen des Tores können dem Historismus zugeordnet werden. Außerdem sind in den äußeren Torbögen zwei Bildnisse zu finden, die die "Muttergottes mit sieben Schmerzen" sowie den Gekreuzigten mit Johannes und Maria zeigen.

In den 1960er-Jahren wurde auch ein Abriss des Ersatzbauwerkes gefordert, da viele der Meinung waren, dass das Sterntor den Verkehr behindere. Heute ist das Tor allerdings eine sehr beliebte Fotokulisse, die an die mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt erinnert. An der alten Stelle zwischen Sternstraße und Friedensplatz ist darüber hinaus auch ein Grundriss des ursprünglichen Tores aus dunklen Pflastersteinen zu finden.