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Schloss Auel in Lohmar

Das Schloss hat eine gute Verkehrsanbindung und liegt doch malerisch im Grünen. Gleich mehrere bedeutende geschichtliche Personen stehen mit Schloss Auel in Verbindung, aber alles der Reihe nach. Der erste verbriefte Besitzer war 1391 Peter van Auwele, ein Schöffe, der in Siegburg juristische wie auch verwalterische Tätigkeiten übernahm. Zu seiner Zeit muss man sich das barocke Schloss noch als eine spätmittelalterliche Wasserburg vorstellen. Seit dem 15. Jahrhundert wechselten sich mehrere rheinische Adelsfamilien als Eigentümer des Rittersitzes ab. Die Familie von Meuchen war darunter, ebenso wie die Familie von Reven, die im 17. Jahrhundert neben ihrem Sitz in Auel auch noch die Lohmarer Burg besaß.

Bis ins 18. Jahrhundert hinein hatte sich die ursprüngliche Anlage schon baulich verändert. Auf alten Zeichnungen im Archiv des Kölner Erzbistums kann man eine geschlossene, rechteckige Wasserburg erkennen. Torhäuser mit Glöckentürmchen gehörten dazu, genauso wie ein zweistöckiges Herrenhaus und eine Hauskapelle. Aber auch ein Brauhaus, ein Backhaus und Ställe waren vorhanden.

Im 18. Jahrhundert übernahm dann mit der Familie von Proff eine bergische Dynastie das Anwesen. Sie sorgte schließlich auch dafür, dass die Burg ein neues Outfit bekam: Von 1755 bis 1763 verpasste sie dem Gut das barocke Schlossgewand, in dem es sich heute noch präsentiert. Dabei wurde ein Großteil der Gebäude auch aufgestockt. Nachfolgende Besitzer waren die Familie von Doetsch und die Familie von Broe.

Als sich Ende des 18 Jahrhunderts durch das revolutionäre Frankreich die Machtverhältnisse in Europa änderten, waren auch die Gebiete links und rechts des Rheins in besonderem Maße betroffen. Mit der Franzosenzeit gingen weitreichende Änderungen einher. Nicht nur, dass Feudalrechte abgeschafft, der Adel aufgehoben, die Gesellschaftsschichten neu definiert und Klöster enteignet wurden. Die Franzosen haben damals weitreichende, neue Verwaltungsstrukturen geschaffen. Die rheinischen Departements wurden bis zur kleinsten Verwaltungseinheit, der „Mairie“, nach französischen Vorbild durchdekliniert. Napoleon errichtete 1806 das Großherzogtum Berg als französischen Modellstaat. Und Schloss Auel lag mittendrin.

Der damals aktuelle Besitzer, Baron Franz von Broe, bekleidete zu der Zeit das Amt des ersten französischen Bürgermeisters der Mairie Wahlscheid. Und er konnte 1811 sogar seinen obersten Dienstherrn auf Auel begrüßen: Napoleon Bonaparte hatte dort Quartier bezogen, als er kurz vor dem Russlandfeldzug seine Truppen vor Köln inspiziert. Ob es für den Baron von Broe nun tatsächlich ein Vergnügen war, ist nicht überliefert. Zweifel daran bestehen verständlicherweise, denn Napoleon hatte doch den Adel aufgehoben und die alte Ständeordnung kräftig auf den Kopf gestellt, um das Bürgertum zu stärken. Auch Napoleons großer Widersacher, Zar Alexander I. von Russland, war 1815 Gast in Schloss Auel. Er machte dort einen Zwischenstopp auf seinem Weg von S. Petersburg nach Paris.

1818 heiratete Baronesse Franziska von Broe den Marquis Philippe de la Valette. Der Marquis entstammte einer uralten französischen Dynastie, deren bekanntester Vertreter Jean de la Valette ist. In der Mitte des 16. Jahrhunderts war er Großmeister des Malteserordens. Nach ihm ist auch Valletta, die Hauptstadt Maltas benannt.

Seit diesem Bündnis im 19. Jahrhundert ist Schloss Auel bis heute im Besitz der Familie La Valette-St. George. Im 19. Jahrhundert veränderten die Schlossherren den Bau noch einmal: 1865 wurden die östlichen Flügelbereiche abgerissen, und so ergibt sich heute das Bild eines eleganten dreiflügeligen Herrensitzes.

1951 wurde das Schloss zu einem Hotel umgebaut. Und seitdem konnte es ebenfalls immer wieder mit berühmten Gästen aufwarten. Baron Johann Adolph von la Valette war, genau wie Graf Berghe von Trips, ein begeisterter Motorradrennfahrer. Die beiden hatten sich bei der ADAC Rheinlandfahrt 1950 kennen gelernt. Und beide, Baron und Graf, fuhren eine 500er BMW. Allerdings hatte der Graf bei den Rennen meist die Nase vorn. Der spätere Formel-1-Pilot soll dann kurzerhand nach Auel gekommen sein und dem Baron Tuning-Tipps gegeben haben. Auch Kaiserin Soraya von Persien nächtigte mehrmals im Schlosshotel. Nach der Scheidung vom Schah von Persien 1956 zog es Soraya zu ihren Eltern nach Deutschland, die in einem schicken Domizil im Kölner Nobel-Vorort Marienburg wohnten. In dieser Zeit war die Fürstenfamilie auch öfter Gast in Auel.

Das Schloss ist ein beliebtes Ausflugsziel und hat einen hohen Freizeitwert. Es wird als Location für Firmenevents und Hochzeitgesellschaften geschätzt. In der Schlosskapelle kann man heiraten. Außerdem ist eine große Golfanlage angeschlossen.