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Rheinisches Malermuseum

Um die schönen Techniken und Gerätschaften der alten Meister und Malerhandwerker nicht der Vergessenheit zu überantworten, wurde das Rheinische Malermuseum gegründet. Mit dieser Institution in der Budapester Str. 23, eröffnen sich dem interessierten Besucher die Fertigkeiten des Maler- und Zeichenhandwerks zu erfahren und bei Bedarf, für den eigenen Kunstausdruck zu verwenden. Zudem ist es ein lehrreicher Ort für junge Menschen, welche das Malerhandwerk erlernen oder sich im Rahmen ihres Designstudiums, mit den alten, darstellenden Methoden der Grafik, auseinandersetzen möchten. In den Räumen trifft man auf Werkzeuge, Gerätschaften und Dokumente des traditionsreichen Malergewerbes der Stadt Bonn.

Zudem gibt es eine Malerwerkstatt und einen Malersaal zu besichtigen. In dem großen Saal stößt man auch auf eine prächtig bemalte Außenfassade der Gründerzeit. Untergebracht ist das Museum in der ehemaligen Pestalozzi-Berufsschule. Es wird in Trägerschaft eines privaten Fördervereins betrieben. Die hier vorgestellten Gerätschaften und Techniken stehen ganz im historischen Kontext. Die rund 200 Jahre alten Dokumente verdeutlichen anschaulich die Grenzen zwischen Können und Kunst und lassen mit einem fröhlichen Fingerzeig an das Sprichwort erinnern: Es ist noch kein Maler vom Himmel gefallen! Die Basis der Sammlung ist das umfangreiche Erbe eines Bonner Malermeisters, dem an die Erhaltung der alten Künste viel lag.

Das Zentrum der kurzweiligen Ausstellung zeigt die detailgetreue Darstellung einer Malerwerkstatt der Jahrhundertwende. Man kann die seinerzeit gebräuchlichen Pinsel, Werkzeuge, Farbmühlen und Farben eingehend untersuchen. Die unterschiedlichen Techniken zur Raum- und Perspektivbildung, werden anhand von leicht verständlichen Demonstrationen genauso verdeutlich, wie das Entwerfen von Schablonen und für aufwendige Wand- und Deckenmalerei. Auch die Dekorations- und Fassadengestaltung nimmt dabei einen wichtigen Posten ein.

Einen speziellen Blick sollte man sich auf die Farbmühlen und Mörser gönnen, denn ohne diese Hilfsmittel wären schon zu Zeiten der Antike keine farbenprächtigen Bilder und Fresken entstanden. Dank der Farbindustrie ist man an fertiggerührte Farben in allen möglichen RAL-Tönen gewöhnt. Doch wie war das früher, wo man seine Farbe nicht im Baumarkt kaufen konnte? Man musste sie mittels Farbpigmenten bestehend aus feinen Erden, Erzen und Edelsteinen, wie zum Beispiel den Lapislazuli oder Malachit selbst erstellen.

So standen noch bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts Farb- und Trichtermühlen, mit denen man durch Sieben und Mischen die wichtigen Grundfarben anrühren und von da aus weitere Töne herstellen konnte. Einige Mühlen liefen mit Handbetrieb, andere besaßen ein großes Schwungrad. Später kamen welche mit Elektromotor hinzu. Im Mittelalter besaß man Handmühlen, beziehungsweise Mörser in verschiedenen Größen mittels denen die Materialien zu einem feinen Farbpulver zerstoßen und mit Eigelb und anderen Bindestoffen angerührt wurden.

Derzeit erfahren die Räumlichkeiten eine umfangreiche Erweiterung und Sanierung, deshalb ist es noch offen, wann die Räumlichkeiten wieder zugänglich sind. Zukünftig werden sie gemeinsam mit dem Stadtmuseum Bonn, dem Stadtarchiv und der Stadthistorischen Bibliothek genutzt, um dem Besucher mehr an Information und Wissen zu vermitteln.