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Rhein-Voreifel

Im Gegensatz zur Eifel befindet man sich in der Voreifelregion größtenteils im Flachland. Dies tut aber weder der Landschaft noch den schönen Ausblicken in die Ferne einen Abbruch. Diese sind bestimmt von den aus der Eifel auslaufenden, äußerst fruchtbaren vulkanischen Böden und weitläufigen Streuobstwiesen, gesäumt von idyllischen Voreifel-Orten. Die Produkte der Landwirtschaftaus dieser Region, wie der Bornheimer Spargel oder Äpfel und Birnen aus Meckenheim sind unter Feinkostliebhabern und Gourmets bekannt. Schon die Römer nannten die Rheinische Bucht und das Vorgebirge angeblich „Vorgarten“ und "Gemüsegarten" von Köln, dies ist allerdings nicht genauer belegt.

Viele Landwirte der Region bauen alte Obstsorten an, die so nicht mehr in Deutschland kultiviert werden. Dazu gehört zum Beispiel die Apfelsorte „Baumanns Renette“, die schon seit 1800 angebaut wird. Deswegen lohnt sich ein Spaziergang zur Obstblüte, in dieser Zeit offenbart die Voreifelregion ihr schönstes Gesicht. Von den Bach- und Flusstälern bieten sich Blicke auf die Eifelberge und viele Wege führen fernab von den üblichen Attraktionen auf meditativ-ruhigen Strecken. Zum Wandern gibt es langgezogene Touren von leichteren Schwierigkeitsgraden und viele kürzere aber erlebnisreiche Rundwege. Besondere Bekanntheit genießt der Römerkanal-Weg, der mit ca. 116 km Gesamtlänge Nettersheim in Euskirchen mit dem Kölner Stadtteil Sülz verbindet. Auf diesem Wege passiert man in sieben Etappen verschiedene alte Römerstätten entlang der im ersten Jahrhundert nach Christus angelegten Eifelwasserleitung. Diese gilt als längster Aquädukt des römischen Reiches und versorgte das antike Köln mit Wasser zum Nutzen und Trinken. Ungefähr 30 Millionen Liter Wasser floss dort zu den Hochzeiten des römischen Reiches durch. Die Architekten und Ingenieure haben hier eine echte Meisterleistung in nachhaltiger Planung und Gestaltung vollführt, denn die Eifelwasserleitung ist so konzipiert, dass sie die natürlich-lokalen Begebenheiten der Landschaft nutzt, um eine gute Flussgeschwindigkeit zu erreichen. Manche Zwischenstationen dienen zur Filterung und Klärung des Wassers. Außerdem wurde die Wasserleitung frostsicher gemacht, zum Beispiel dadurch, dass die Anlage teilweise ca. einen Meter unter der Erdoberfläche entlanggeführt wurde. Im Nettersheimer Urfttal, am Grünen Pütz, findet sich die erste Station. Hier ist die heute noch zu besichtigende Quellfassung angelegt, die das Wasser in eine Brunnenstube mit Klärwerk leitete.

Von dort aus führt die Leitung weiter zur Burg Dalbenden und der Stolzenburgruine in Urft. Interessant ist auch die gut erhaltene Aquäduktbrücke in Mechernich-Vollem und der Klausbrunnen bei Kallmuth. Dieser war ursprünglich äußerste Quellenpunkt des Römerkanals, bevor er erweitert wurde. Teilstücke der Wasserleitung sind überall am Rande der Waldwege, aber auch mitten in Stadtgebieten, unter anderem auch in Bonn und Köln zu entdecken. Von den kürzeren Wanderrouten sind der geologische Erlebnispfad „Tanz auf dem Vulkan“ oder der Panoramaweg Bornheim empfehlenswert. Im geschichtsträchtigen Ort Adendorf gibt es einen ca. einstündigen Töpferpfad. Die Töpferei hat in Adendorf schon seit 1200 n. Chr. Tradition, weswegen es als „rheinisches Töpferzentrum“ gilt. Das flache Land der Kölner Bucht ist gut auf dem 10 km langen Streuobstpfad in Alfter zu besuchen. Dort verführt nicht nur der Duft der Birnen-, Pflaumen-, und Walnussbäume, sondern auch der Anblick von interessanten Kunstskulpturen, die den Wegrand säumen. Die Skulpturen werden von den Schülern der Alanus-Hochschule bereitgestellt und regelmäßig ausgetauscht.

Auf besonders ungewöhnliche Weise Natur erleben lässt es sich mit den Lamas aus Hilberath bei Rheinbach. Das geführte Lamatrekking durch das schöne Vischetal lässt Wanderer die Landschaft auf ursprüngliche Weise erkunden, während die zutraulichen, Ruhe ausstrahlenden Lamas schweres Gepäck tragen und sich über Streicheleinheiten zwischendurch freuen. Will man sich jedoch lieber auf dem Drahtesel fortbewegen, genießt man den Vorteil, das fast alle Wandertouren durch die wenigen Anstiege auch per Rad zu bewältigen sind. Eine außergewöhnlich hohe Anzahl von Burganlagen, Schlössern und Ruinen macht den besonderen Reiz der Wasserburgenroute aus.

Auf einem insgesamt ca. 470 km langen Netzwerk aus Rad- und Wanderwegen von der Eifel über die Jülicher Börde durch die Rheinische Bucht trifft man auf ca. 120 Burgen und Schlösser. Darunter ist zum Beispiel die Burg Satzvey in Mechernich, die als am besten erhaltene Wasserburg des Rheinlandes gilt. In Rheinbach führt die Wasserburgenroute am Hexenturm vorbei. Der im romanischen Stil erbaute Rundturm wurde im 12. Jahrhundert aus Bruchsteinen des Römerkanals errichtet. Eine der ältesten Burgen an der Wasserburgenroute findet sich direkt bei Bonn in der Gemeinde Wachtberg.

Die erste urkundliche Erwähnung der Burg Münchhausen war im Jahr 893. Auch an dieser Burg führte der Eifelwasserweg der Römer vorbei, dessen abgebaute Teile für den Bau der Burg wiederverwendet wurden. Zuletzt ist noch die Godesburg im Bonner Stadtteil Bad Godesberg zu erwähnen. Die eindrucksvolle teilrestaurierte Ruine ist auf 122 Metern über Normalnull angelegt und genießt durch die Höhenburglage den Ausblick auf ein weitläufiges Rheintalpanorama. Man hat also auf langer Wanderschaft oder Radtour durch Rheintal und Voreifel einiges entdecken. Aber auch kurzfristige Entspannung bei einem ausgedehnten Spaziergang durch Obstwiesen und Täler so wie eine interessante Reise in die Vergangenheit bei einer Burgbesichtigung sind hier möglich.