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Plenarsaal Deutscher Bundestag

1992 wurde der Plenarsaal, direkt am Rhein gelegen und eines der schönsten Parlamentsgebäude der Welt, fertiggestellt. Von 1992 bis 1999 tagte hier der Deutsche Bundestag. Am 20. Juni 1991, über ein Jahr bevor das Parlament seinen neuen Plenarsaal beziehen konnte, entschied sich der Deutsche Bundestag für den Umzug von Regierung und Parlament nach Berlin. Am 1. Juli 1999 fand im Plenarsaal deshalb die letzte Sitzung des Parlamentes in Bonn statt.

Seit 1999 steht das Gebäude der Öffentlichkeit als Kongresszentrum zur Verfügung, es ist Teil des „World Conference Center Bonn“ und eines der wichtigsten Kongresszentren in Deutschland. Das WCCB wird z. B. von den in Bonn ansässigen UN-Organisationen genutzt. Der Plenarsaal kann außerhalb der Kongressnutzungszeiten besichtigt werden.

Die Geschichte des Plenarsaals ist eng mit der so genannten Hauptstadtfrage verbunden. Zwar diente Bonn seit 1949 der Bundesregierung als Sitz, es blieb jedoch der Präambel des Grundgesetzes folgend nur „provisorische“ Hauptstadt. Dementsprechend wurden alle Planungsaufträge streng auf Wirtschaftlichkeit und Funktionalität geprüft.

Der Plenarsaal gehört zum Gebäudekomplex des Bundeshauses. Das Kerngebäude, eine ehemalige Pädagogische Akademie, wurde im Laufe der Jahre mehrfach erweitert und umgebaut. Seit 1950 diente die ehemalige Turnhalle der Akademie als Plenarsaal. 1983 war dieser Plenarsaal in einem so schlechten Bauzustand, dass eine sofortige Sanierung genehmigt wurde. Bis 1987 sollte der Plenarsaal laut Planung saniert sein.

Während der Sanierungszeit diente das umgebaute Pumpenhaus des ehemaligen Wasserwerks, das ebenfalls im Regierungsviertel stand, als Tagungsort des Deutschen Bundestages, der am 9. September 1986 zum ersten Mal hier tagte. Der Plenarsaal im Wasserwerk war mit nur 500 m² weniger als halb so groß wie der alte Plenarsaal. Nur 404 der 519 Abgeordneten hatten feste Plätze, ansonsten wurde mit Wandklappsitzen und weiteren Stühlen improvisiert.

Obwohl für den alten Plenarsaal eigentlich eine Sanierung nebst Umbau geplant war, wurde das Gebäude aufgrund seines maroden Zustands und zu hoher Sanierungskosten letztlich doch abgerissen und ein Neubau favorisiert. Die Bauarbeiten für den neuen Plenarsaal begannen 1988. Damit blieb der Ausweichplenarsaal im ehemaligen Wasserwerk von 1986 bis 1992 der Tagungsort für den Deutschen Bundestag.

Die Bauplanung für den neuen Plenarsaal übernahmen die Stuttgarter Architekten Behnisch & Partner. Am 30. Oktober 1992 tagte der Deutsche Bundestag das erste Mal in dem neuen Gebäude, das viel Lob einbrachte. Der dank Glasdach lichtdurchflutete Bau wirkt repräsentativ und dennoch bescheiden. Alle Bereiche des Glas- und Stahlgebäudes wurden „für das Volk einsehbar“ gestaltet, es gibt keine durchgehenden Wände. Großflächige Kunstwerke verbergen die aus statischen Gründen unvermeidlichen Betonwände.

Das Plenum hat eine Grundfläche von 1230 m² und verfügt über 601 Sitzplätze im Saal und 144 Sitzplätze auf der Empore. Bemerkenswert ist die neue und nicht unumstrittene kreisrunde Sitzordnung. Die Abgeordneten sitzen der Regierung, dem Präsidium und dem jeweiligen Redner nicht mehr gegenüber, sondern mit ihnen zusammen, ein Symbol für die Legitimation der Regierung durch das Parlament. Der Bundestagsadler an der Rückwand des Plenarsaals hat ein asymmetrisches und lückenhaftes Gefieder, um den Abgeordneten vor Augen zu führen, dass sie niemals Perfektion erreichen werden.