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Max Ernst Museum Brühl

Das Max Ernst Museum Brühl zeigt in einer dauerhaften Ausstellung Werke des Künstlers Max Ernst. Der Künstler war nicht nur Maler und Zeichner, sondern auch Bildhauer sowie Dichter. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Kunstrichtungen Surrealismus und Dadaismus. Die Kunst- und Literaturrichtung Dadaismus erhielt ihren Namen aus der französischen Kleinkindersprache und bedeutet "Steckenpferd". Es steht für die Einfachheit der Kunstrichtung und soll einen Neubeginn darstellen. Im Jahr 1916 entstand der Dadaismus. Der Eindruck des Ersten Weltkrieges hatte maßgeblich Einfluss auf die Entstehung des Dadaismus, da sich Künstler nach einem Neuanfang sehnten. Die neue Kunstrichtung wandte sich gegen die geltenden Wert der Gesellschaft. Denn diese führten, nach Meinung der Künstler, zu Krieg und Verderben. Der Dadaismus verbindet moderne Techniken mit Primitiven. Zu dieser Zeit kam es zu ersten Künstlertreffen in Zürich im Cabaret Voltaire. In verschiedenen Lesungen und Ausstellungen wurden dadaistische Werke präsentiert. Diese reisten um die Welt und zogen über Deutschland nach Frankreich und die USA.

Der Dadaismus entwickelte sich weiter zum Surrealismus. Dieser steht für das über der Wirklichkeit stehende. Er zeigt die Welt nicht einfach so, wie sie ist, sondern schafft eine Welt aus Träumen, Visionen und Unbewusstem. Von Elefanten mit Spinnenbeinen, schmelzende Uhren, Tieren mit Kinderköpfen und Fische, die Tiger fressen, ist in surrealistischen Bildern alles möglich. Große Bekanntheit erlangt der Surrealismus auch durch den spanischen Maler Salvador Dali. Die Kunstrichtung wurde 1920 von einer Künstlergruppe in Paris begründet. Zu dieser französischen Gruppierung gehörte der deutsche Künstler Max Ernst. Dabei gibt es im Surrealismus zwei Stilrichtungen. In der einen werden zusammengehörende Formen und Dinge dargestellt, die sich in einer naturalistischen Umgebung befinden. Bei der anderen Stilrichtung werden vollkommen abstrakte, nicht zusammengehörende Gegenstände abgebildet. Um etwas Neues zu erschaffen, verwendete Max Ernst neue Techniken. Hierzu zählen die Frottage, Collage, Grattage und das Decalcomanieverfahren.

Der Künstler Max Ernst war sowohl beim Surrealismus, als auch Dadaismus, maßgeblich bei deren Entstehungen und Entwicklungen dabei. Im Max Ernst Museum Brühl sind Werke des gleichnamigen Künstlers aus siebzig Schaffensjahren ausgestellt. Darunter sind seine dadaistischen Tätigkeiten im Rheinland, seine Beteiligung an der Entwicklung der surrealistischen Bewegung in Paris, Werke aus seiner Zeit im Exil in den USA und spätere Werke nach seiner Rückkehr aus dem Jahr 1953.

Max Ernst verfügt über eine aufregende Biographie. Er wird am 2. April 1891 in der Schlossstraße in Brühl geboren. Sein Vater, Philipp Ernst, war ein Lehrer für Taubstumme. Durch ihn erhält Max Ernst seinen ersten Malunterricht, da dieser neben seiner Lehrertätigkeit autodidaktisch malt und zeichnet. Von 1910 bis 1914 besucht Max Ernst die Universität Bonn. Seine universitäre Ausbildung umfasst die Fächer Kunstgeschichte, Philosophie, Altphilologie und Psychologie. Während seines Studiums schloss er die ersten Kontakte mit dem Expressionisten August Macke sowie den Künstlern Robert Delaunay und Guillaume Apollinaire. Im Jahr 1913 nahm Max Ernst mit seinen Werken erstmals an einer Ausstellung teil. Von 1914 bis 1918 leistet Max Ernst Militärdienst im ersten Weltkrieg. Diese Erfahrung wird ausschlaggebend für seine dadaistischen Werke. Nach seinem Militärdienst heiratet Max Ernst die Kunsthistorikerin Luise Straus. Dies ist eine seiner insgesamt vier Hochzeiten. In den nächsten Jahren folgt nicht nur die Geburt seines Sohnes Ulrich, sondern auch die Entwicklung des Dadaismus. Dieser entwickelt sich ab den 1920er Jahren zum Surrealismus.

Max Ernst hat ein turbulentes Leben mit künstlerischer Entwicklung, Flucht vor dem Internierungslager, verschiedenen Staatsbürgerschaften (deutsch, amerikanisch und französisch) und zahlreichen Ausstellungen. Einen Eindruck von diesem Leben bekommen die Besucherinnen und Besucher im Max Ernst Haus Brühl. Zusätzlich zu den Bildern aus der Frühzeit von Max Ernst, werden im Museum auch eine Sammlung von Peter Schamoni und die ehemalige Sammlung Schneppenheim gezeigt. Letztere beinhaltet beinahe das gesamte grafische Werk des Malers Max Ernst. Sein Privatleben wird im Museum anhand von Geburtstagsgeschenken und Liebesbeweisen an seine vierte Ehefrau Dorothea Tanning präsentiert. Zusätzlich können Interessierte über 700 Fotos bewundern, die das Leben von Max Ernst skizzieren.

Wer die umfangreiche Ausstellung besuchen möchte, kann dies von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 11 bis 18 Uhr tun. Die Öffnungszeiten an Feiertagen können abweichen. Die Eintrittspreise variieren bei Erwachsenen von 4 bis 8,50 Euro. Je nachdem ob eine Ermäßigung gilt und ob auch eine aktuelle Wechselausstellung besucht werden möchte. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie Flüchtlinge haben freien Eintritt.