LVR-Landesmuseum Bonn - BonnZimmer.de

Alle Unterkünfte anzeigen Anmeldung für Vermieter

LVR-Landesmuseum

Ein Besuch im LVR-Landesmuseum, welches sich kulturgeschichtlich auf die Bereiche Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte der Rheinlande spezialisiert hat, ist ein lohnenswertes Erlebnis. Das LVR in der Colmantstraße 14-16, ist eines der ältesten Museen in Deutschland und zeigt in interessant aufbereiteten Themenbereichen die regionale Entwicklung von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Die Institution gilt als eins der international führenden archäologischen Forschungsinstitute. Das Museum wurde 1820 als »Museum Rheinisch-Westfälischer Alterthümer in Bonn« gegründet. Clemens Guinbert erschuf aufgrund der vielen Exponate 1898 ein für sich stehendes Gebäude, welches bereits neun Jahre später von Heinrich Röttgen mit einem zweigeschossigen Dreiflügelbau eine Erweiterung fand. 1967 wurde dieser Teil von Rainer Schell durch einen Neubau ersetzt.

Ein zeitgemäßes modernes Upgrade nach ökologischen Standards erfuhr das Museum dann von 1997 bis 2003 mit der Architektengruppe Stuttgart um Knut Lohrer. Dieser Bau an sich bereits ein Kunstwerk der Bauingenieurs- und Designkunst und vereint auf harmonische Weise die denkmalgeschützte Fassade aus rötlichem Sandstein mit einem dreigeschossigen modernen Holzquader mit Glasfassade. Durch das verspielte und zugleich puristische Fassadendesign wird der Fokus auf das Innere gelenkt und zugleich dem Besucher im Haus eine Leichtigkeit und lichtvolle Transparenz gewährleistet.

Die Zeiten muffig verstaubter Museum ist längst passé. Hier sind die Fundstücke die Darsteller und rücken automatisch in den Fokus des Betrachters, damit Raum und Kunst unbeschwert zugänglich gemacht werden kann. Das LVR-Landesmuseum hat seine Dauerausstellung thematisch gegliedert in die Bereiche: Geheimnissen auf der Spur, von den Göttern zu Gott, von der Ur- zur Stadtlandschaft, vom Überleben zum schöner Leben, Szene Rheinland, Macht und Mächte, das Rheinland und die Welt.

Die unterschiedlichen Bereiche sind lebendig arrangiert. So hängen Meisterwerke des Mittelalters neben Gebrauchsgegenständen des einfachen Handwerkers und Bürgers. Sakrale Werke und Kirchenkunst befinden sich neben Alltagsgeräten. Das Ziel liegt in einem besseren Erfassen und Verstehen der präsentierten Objekte und Altertümer. Nebenbei wird der Besucher in die Faszination und den Bann der alten Künste gezogen. Die Gedanken können fließen und Fantasie entwickelt sich sowie ein aktives Teilhaben am damaligen Zeitgeschehen und Leben.

Beim sonst üblichen Arrangieren von unzählig aneinandergereihten Fundstücken desselben Gewerkes geht die Aufmerksamkeit des Betrachters unmittelbar verloren. Ausgesprochen lehrreich ist der »Steinzeitbereich« mit seinem 42.000 Jahre alten Neandertaler-Skelett. Dabei wird neben der Evolution des Menschen, die Sesshaftwerdung auch die Zeit der Kelten dargestellt. Ein Prachtstück ist der jungsteinzeitliche Brunnen, welcher weltweit als der größte seiner Art angesehen wird.

Im LVR ist zudem der bronzezeitliche Fritzdorfer Goldbecher zu sehen, die Pfalzfelder Säule und ein Kelten-Schatz. Eingehend setzt man sich mit der Vorherrschaft der Römer und Franken auseinander und kann dabei die besterhaltende fränkische Goldscheibenfibelsammlung sowie das reich ausgestattete Grab des Herrn von Morken bestaunen. Das Museum besitzt zudem eine Foto-, Münz- und Grafiksammlung. Kinder werden dagegen die Mitmachbereiche und authentischen Kostüme lieben, in denen sich das Leben im Mittelalter wunderbar nachspielen lässt.