Gästehaus Petersberg - BonnZimmer.de

Alle Unterkünfte anzeigen Anmeldung für Vermieter

Gästehaus Petersberg

Jahrelang versuchte der Bund, das Gästehaus samt umliegendem Gelände zu verkaufen, denn als reguläres Gästehaus der Bundesregierung steht seit dem Umzug der Regierung nach Berlin das Schloss Meseberg bei Berlin zur Verfügung. Gegen die Verkaufsabsichten gab es jedoch immer wieder heftige Proteste. Zu geschichtsträchtig ist dieser Ort für die Bundesrepublik, als dass man ihn so einfach verkaufen könnte. Eine der Verkaufsbedingungen war, dass der Ort für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben müsse. 2012 gab der Bund das Ende der Verkaufsabsichten bekannt. 2016/17 wird das Grandhotel für 35 Millionen Euro modernisiert.

700 Euro inklusive Frühstück kostet die Suite mit Rheinblick in dem Grandhotel, das von der Hotelkette Steigenberger betrieben wird. Sie ist buchbar für jedermann, sofern er es sich leisten kann und wenn das Hotel nicht gerade durch eine Sicherheitskonferenz oder die Hochzeit eines prominenten Pärchens belegt ist. Dann kann es schon sein, dass man sich bettet wie 1965 die Queen bei ihrem Besuch oder wie 1994 Hillary und Bill Clinton.

Bereits 3500 v. Chr. siedelten auf dem Petersberg Menschen. In der Mitte des 19. Jahrhunderts galt der auf dem Berg neu errichtete Sommersitz der Rheingräfin Sybille Mertens-Schaaffhausen als Treffpunkt der Romantiker. Bereits 1892 eröffnete hier ein Hotel, das auch hochrangigen Besuch aus europäischen Königshäusern vorweisen konnte. Das Hotel hatte trotzdem keinen wirtschaftlichen Erfolg und wurde 1911 zwangsversteigert.

Der neue Besitzer Ferdinand Mühlens, Inhaber der Kölner Firma 4711, ließ das Gebäude durch den Architekten Heinrich Müller-Erkelenz in ein neubarockes Kurhotel umbauen und erweitern. 1914 wurde das Hotel eröffnet, aufgrund des Ausbruchs des 1. Weltkrieges schloss es aber im selben Jahr wieder und blieb für 6 Jahre geschlossen. Der Hotelbetrieb wurde nach dem Ende des 1. Weltkrieges wieder aufgenommen. Das Gebäude wurde mehrmals umgebaut und erweitert, so kamen z. B. die Rheinterrassen hinzu.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges nutzten erst amerikanische, dann englische Truppen den Petersberg und schließlich diente es den belgischen Besatzungstruppen als Erholungsheim. Von 1949 bis 1952 war das Hotel Sitz der Alliierten Hohen Kommission. Der Volksmund taufte den Berg zu dieser Zeit in „Monte Veto“ um. Hier unterzeichnete Bundeskanzler Konrad Adenauer trotz der vielen Einsprüche im November 1949 das Petersberger Abkommen, einer der ersten Schritte zur Souveränität der Bundesrepublik.

Ab 1954 mietete die Bundesregierung das 17 Kilometer von Bonn entfernte Hotel mit dem atemberaubenden Blick ins umgebende Siebengebirge. Der erste Staatsgast 1954 war der äthiopische Regent Haile Selassi. 1979 erwarb die Bundesrepublik den Petersberg mit allen Gebäuden für 18,5 Millionen Mark von der Familie Mühlens.

1985 begannen umfangreiche Umbauten, die letztlich zu einem fast völligen Abriss des bisherigen Hotels führten. 137 Millionen Mark flossen in die Baumaßnahmen bis das Hotel im August 1990 wieder eröffnet wurde, betrieben von der Steigenberger-Hotelkette. Der erste Staatsgast im August 1990 war der Premierminister von Benin. Ein Jahr nach der Fertigstellung des Hotels, das sogar einen eigenen Hubschrauberlandeplatz vorweisen kann, fiel die Entscheidung für Berlin als künftiger Regierungssitz.