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Burgruine Windeck

Die Burgruine liegt inmitten der herrlichen waldreichen Landschaft des Naturparks Bergisches Land. Sie gehört zu der im Rhein-Sieg-Kreis gelegenen Gemeinde Windeck an der Sieg. Die Gemeinde und Burg sind durch ihre gemeinsame Geschichte eng miteinander verbunden, sodass die Burg zum Wahrzeichen der Stadt wurde. Die Ruine Windeck thront in einer Höhe von 210 m über dem Siegtal. Zu ihren Füßen liegt das pittoreske Dorf Altwindeck, das früher Windeck hieß und zusammen mit der Burg zum Amt Windeck gehörte. Seit dem Gemeindezusammenschluss im Jahre 1969 stellt das Dorf heute einen Ortsteil der Gemeinde Windeck dar. In Altwindeck befinden sich gut erhaltene historische Fachwerkgebäude aus mehreren Epochen und eine malerische kleine Kapelle. Um den Dorfkern herum entstand ein sehenswertes Musemsdorf, das aus einem Heimatmuseum und neu errichteten Fachwerkhäusern besteht.

Burg Windeck entstand zusammen mit einer weiteren Burg im 12. Jahrhundert, wobei die bis heute erhaltene Burgruine als 'Novum Castrum de Windecke' bezeichnet wird und die tiefer gelegene Burg als 'Vetus Castrum de Windecke'. Die ältere Burg entstand als sogenannte Motte, einer Burg aus dem frühen Mittelalter, die auf einem Erdhügel stand. Von ihr existieren noch Bruchstücke, die bei Ausgrabungen im Zuge von Renovierungsarbeiten bei der Ruine der neueren Burg Windeck entdeckt wurden. 'Vetus Castrum de Windecke' ist heute ein Bodendenkmal, das unter Naturschutz steht. Beide Burgen wurden durch die Landgrafen von Thüringen erbaut und erscheinen erstmals schriftlich in Urkunden aus den Jahren 1174 und 1188. Eine Kopie der Kaiserurkunde von 1174 ist als Kopie neben zahlreichen Fundstücken aus der Burg im Heimatmuseum in Altwindeck ausgestellt.

Bei der neueren Burg Windeck handelt es sich um eine zweiteilige Höhenburg, die über mehrere Anschnitte entstand. Sie erstreckt sich über eine Länge von 120 m und einer Breite von 40 m, wobei auf dem nördlichen Burgareal die Vorburg stand und auf dem südlichen Teil die Hauptburg. Daneben stand der runde mächtige Hauptturm, dessen unterer Teil bis heute erhalten blieb. Er war einst stolze 12 m hoch, hatte einen Durchmesser von 12 m und 4 m starke Mauern. Durch die gewaltigen Ausmaße des Hauptturmes wird Burg Windeck als Frontturmburg bezeichnet. Neben dem hohen Frontturm stand einst eine Burgkapelle mit einem halbrunden Gewölbe, von dem Mauerreste erhalten blieben. Auf der südlichen Seite der Hauptburg befand sich der Palas, das saalartige Wohngebäude, wovon heute ein Teil der Fassade mit Fenstern und Mauerzähnen zu sehen sind. Das Gelände der Hauptburg wurde durch einen tiefen Halsgraben gesichert, über den drei Brücken zu hohen Toranlagen führten. Im Nordwesten der Burganlage befand sich ein großzügiger Zwinger mit fünf schalenförmigen Halbtürmen, der aus dem 14. oder 15. Jahrhundert stammt.

Burg Windeck, die durch die Thüringer Landgrafen Heinrich Raspe III. und Ludwig Raspe III. erbaut wurde, ging an Graf Engelbert von Berg als Lehen über. Zum Ende des 12. Jahrhunderts verkauften die Thüringer Landgrafen ihre gesamten Besitztümer samt beider Burgen Windeck an den Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg. Dieser belehnte Adolf von Berg mit den Burgen. Ab der Mitte des 13. Jahrhunderts wechselten die Besitzer von Burg Windeck. Unter anderem geriet sie durch Heirat in den Besitz der Herzöge von Brabant, an das Adelsgeschlecht von Sayn, an die Grafen von Kleve und von der Mark sowie an den Landgrafen von Hessen. Dementsprechend wechselten die Lehnsherren, sodass im Umfeld der Burg eine große Anzahl von Burghäusern entstand. Im 15. und 16. Jahrhundert galt Windeck des Öfteren als Pfandobjekt.

Während des 30-jährigen Krieges wurde die Burganlage von schwedischen und hessischen Truppen belagert, die im Jahre 1646 den großen Turm sprengten. Zum Ende des Krieges zerstörten die abziehenden Truppen die Reste der Burg. Die verbliebenen Nebengebäude fielen im Jahre 1672 französichen Truppen zum Opfer. Seitdem nutzte die Bevölkerung aus den umliegenden Dörfern die Burgruine lange als Steinbruch, bis 1852 der Abbruch verboten wurde. 1852 erwarb der Landrat des Kreises Waldbröl das Burggelände. Er legte dort Jahre später eine Parklandschaft an und ließ das 'Schloss Windeck' errichten, dass später von der Familie Caminneci gekauft und erweitert wurde. 1881 brannte das Bruchsteingebäude bis auf die Außenmauern nieder und wurde neu aufgebaut. Im Jahre 1945 brannte es erneut durch Artilleriebeschuss aus, wobei es völlig zerstört wurde.

In den nächten Jahren verwahrloste die Burgruine, bis sie die Familie Caminneci 1961 an den damaligen Siegkreis veräußerte. Dieser kümmerte sich um den Erhalt der Burgruine, indem er die Ruine des Schlosses abbrach und die Burgruine sanierte. Seitdem wird das Gelände der Burgruine Windeck für kulturelle Veranstaltungen wie Festivals und Theateraufführungen genutzt und dient manchmal als Filmkulisse.