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Burg Overbach in Much

Burg Overbach liegt inmitten einer herrlichen hügeligen Naturlandschaft, die von weiten Tälern, sanften Bergen, Wiesen und dichten Wäldern geprägt ist. Sie befindet sich am östlichen Ortsrand der nordrhein-westfälischen Gemeinde Much, die zum Rhein-Sieg-Kreis gehört und am Rande des Bergischen Landes liegt. Das kantige Burghaus, was von der ehemaligen Burganlage aus dem späten Mittelalter übrig blieb, ragt hoch vor dem zur Hälfte umfließenden Burggraben hervor. Vor dem Eingangsbereich und der linken Seite des Gebäudes wurde der Graben zugeschüttet, um einen Hof samt Zufahrt zu erhalten. Das Haus besteht aus einem hohen Kellergeschoss und zwei Etagen. Die Wände wurden einst aus Bruchsteinen errichtet, die inzwischen mit weißem Putz versehen wurden. Auf dem Gebäude thront ein steiles Walmdach, das mit Schieferplatten bedeckt ist. Es enthält ein großes und mehrere kleine Mansardenfenster.

Im Keller sind deutlich Schießscharten zu erkennen, die zum Einsatz von Gewehren zur Abwehr von Feinden dienten. Das Erdgeschoss verfügt über einen großen Kamin und tief liegende Fenster, die Sitznischen enthalten. Vermutlich befand sich dort früher ein größerer Raum, während auf der oberen Etage kleinere Wohnräume waren. Vor dem Haus liegt ein quadratischer Burghof, der von Wirtschaftsgebäuden umgeben ist, die nach dem Mittelalter entstanden. In früheren Zeiten stand dort noch eine Kapelle, die inzwischen aufgrund von Baufälligkeit abgerissen wurde.

Burg Overbach blickt auf eine lange Geschichte zurück, die vermutlich um 1130 begann, als Ritter von Overath sie erbauen ließ. Die Wasserburg gehört zu den ältesten Grundherrschaften aus der Zeit der Stauffer. Sie entstand hauptsächlich, um die damaligen Bleizinkgruben der Gemeinde Much und die 'Zeitstraße' zu schützen, die an dem Ort vorbeilief. Die Straße war im Mittelalter ein bedeutender Fernhandelsweg, der von Bonn über Siegburg bis nach Dortmund führte.

Das erste Schriftstück, welches die Existenz des Rittersitzes belegt, stammt aus dem Jahre 1487. In der Urkunde wird Herzog von Overbach erwähnt, der dem Herzogtum Berg als Ministeriale unterstellt war. Über der Tür des bis heute erhaltenen Burghauses prangt ein Wappen, neben dem das Jahr 1476 steht. In den Jahren 1538 - 1558 war Albert von Kaldenbach Besitzer der Wasserburg Overbach und vererbte sie seinem Sohne Johann von Kaldenbach. Im spanischen Krieg wurde die Burg 1593 durch Herzog Johann Wilhelm von Berg zerstört. Nach einigen Jahren baute Johann von Kaldenbach seinen Besitz in der Zeit um 1600 wieder auf. Von 1608 - 1638 lebte Steffen von Diepenthal auf Overbach und danach wechselten die Besitzer des Öfteren. Der letzte adelige Bewohner der Wasserburg war Johann Friedrich von Omphal. Er verkaufte seinen Besitz im Jahre 1682 an Herrn Dr. Syberz. Im Jahre 1685 erfolgte ein durchgreifender Umbau an dem Anwesen, wobei unter anderem das Dach der Burg erneuert wurde.

Nach einigen Jahren übergab Dr. Syberz die Burg an den damaligen Bürgermeister von Much, Herrn Johann Adolf Sauer. Danach wurde Overbach um 1910 von Karl Lüdenbach gepachtet und später von seinem Schwiegersohn Wilhelm Willmund. Sie nutzten die Anlage für landwirtschaftliche Zwecke. Im Jahre 1984 wurde das Anwesen mit dem umliegenden Gelände an den Golfklub Burg Overbach e.V. verkauft, der sich um den Erhalt der historischen Gebäude kümmert. Er errichtete vor der Burganlage einen gepflegten Golfplatz mit 18 Löchern, der für verschiedene Handicaps geeignet ist. Die 80 Hektar große Anlage liegt eingebettet zwischen Wiesen und Wäldern und passt sich perfekt den sanften Hügeln des Bergischen Landes an. Als Klubhaus dienen die ehemaligen Wirtschaftsgebäude, deren Räumlichkeiten komplett renoviert und modern eingerichtet wurden. Zur Burganlage gehört außerdem seit einigen Jahren ein Restaurant im rustikalen Ambiente, das über eine große Terrasse mit Ausblick auf den Golfplatz verfügt. Das Lokal wird gerne zu besonderen Feierlichkeiten, wie Hochzeiten und Familienfeiern genutzt. Auf dem Burghof finden im Laufe des Jahres verschiedene Veranstaltungen statt, wie Konzerte, Ritterfeste und Weihnachtsmärkte.

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