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Burg Müttinghoven in Swisttal

Die Wasserburg Müttinghofen ist auch als Haus Müttinghoven bekannt und liegt inmitten der herrlichen Landschaft des Naturparks Rheinland. Sie befindet sich südwestlich von dem Ortsteil Morenhoven, der zu der nordrhein-westfälischen Gemeinde Swisttal gehört. In unmittelbarer Nähe steht eine weitere barocke Wasserburg, die Burg Morenhoven. Burg Müttinghoven war einst eine vierflügelige Anlage, die von einem Wassergraben umgeben war, der im Laufe der Jahre an zwei Stellen zugeschüttet wurde. Verblieben sind von ihm Teile vor dem Eingangsbereich und hinter dem Wohnhaus, welcher zu einem Teich erweitert wurde. Über den Teich führt eine Brücke, die eine Verbindung zur Parklandschaft hinter dem Landgut herstellt.

Das Herrenhaus stammt aus dem 18. Jahrhundert und entstand vermutlich auf den Grundmauern der einstigen Burg. Es ist ein schlichtes siebenachsiges Barockgebäude, das mit hellgelbem Putz versehen wurde und aus zwei Etagen besteht. Das Haus verfügt über ein hoch aufragendes Mansardendach, dass mit Schiefer bedeckt ist. Zum mittleren Eingangsportal führt eine hohe Freitreppe aus Bruchsteinen. Die Vorburg und die angrenzenden Wirtschaftsgebäude entstanden später als das Herrenhaus. Entgegen dem Wohngebäude wurde die Vorburg in Fachwerkbauweise errichtet, das mit herrlichen Ornamenten verziert wurde. Im Eingangsbereich der Anlage befindet sich ein gut erhaltener alter Turm mit zwiebelförmigem Dach und einem steil aufragenden Durchgang zum Hof. Am Ende der Vorburg wurde im vorderen Bereich ein malerischer ebenerdiger Erker eingebaut, der mit kunstvollem Fachwerk versehen wurde. Er verläuft über zwei Etagen und wurde früher als Wohnraum für Bedienstete genutzt. Auf dem gesamten Trakt der Vorburg thronen steile Dächer mit eingebauten Mansardenfenstern. Das Gelände der Wasserbug Müttinghoven ist von hohen alten Bäumen umgeben sowie weiten Pferdekoppeln, Wiesen und Feldern.

Die Geschichte der ehemaligen Ritterburg Müttinhoven ist noch nicht lückenlos aufgearbeitet und basiert zum Teil auf Vermutungen. Die Burg entstand im späten Mittelalter und wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch die Herren von Müttinghoven gegründet. Aus alten Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass einst zwei große Landgüter existierten, die unter den Namen Muytekoven und Muchekoven bekannt waren, woraus dann später Müttinghoven entstand. Eins von den Landgütern gehörte dem Freiherrn Johannes von Löwenburg. Dieser vermachte seinen Besitz im Jahre 1230 der Abtei Heisterbach, welche Ritter Wezzilo von Müttinghoven als Lehnsherr ernannte. Zur gleichen Zeit wurde ein weiteres Landgut veräußert, das Walter von Ludendorf gehörte. Seine Frau Jutta stammte aus dem Adelsgeschlecht von Löwenburg. Einige Jahre später geriet die Abtei in den Besitz des anderen Landgutes und war somit Großgrundbesitzer von Müttinghoven. Ritter Wezzilo von Müttinghoven war im Laufe der Zeit Mönch geworden und wurde Zeit seines Lebens von der Abtei mit Lebensmitteln, Wein und Stoffen versorgt. Im Jahre 1371 stellte die Kanzlei des Kölner Domstifts eine Belehnungsurkunde für eine Vogtei aus, die mit der Burg Müttinghoven verbunden war. Sie wurde auf den Namen Reinhard von Buschhoven ausgestellt. Danach folgten weitere Besitzer der Vogtei mit Johann Laner von Breitbach (1491), Ulrich von der Horst zu Hurt (1497) und Wilhelm Stael von Molenbroch (1498).

Im Jahre 1513 gelangte Freiherr Gerhard von der Vorst-Lombeck in den Besitz der Burg Müttinghoven. 1574 ging das Anwesen auf Heinrich Degenhard von Schall zu Lüftelberg als Inhaber des Lehens über. Im Jahre 1671 wurde Müttinghoven als freier Rittersitz veräußert und ging an das Adelsgeschlecht Goer zu Müttinghoven, die auch als Bonninghoven bekannt waren. Danach erwarb Frenz zu Mattenfeld das Rittergut und 1798 kam die Familie von der Vorst zu Lombeck und Lüftelberg in den Besitz von Müttinghoven. Seit 1998 gehört das Anwesen Müttinghoven der Familie Raitz von Frentz, die in der Nähe von Münster in Westfalen lebt. Das Landgut wurde verpachtet und die umliegenden Ländereien werden bis heute von verschiedenen Mietern und Pächtern bewirtschaftet.