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Burg Morenhoven in Swisttal

Bei der Wasserburg handelt es sich eine typische rheinische Burganlage. Sie befindet sich an dem südlichen Ortsausgang von Morenhoven in der Gemeinde Swisttal. Auf dem Gelände der ehemaligen Vorburg stehen großzügig angelegte winkelförmige Wirtschaftsgebäude. Sie stammen aus dem 19. Jahrhundert und wurden mit Backsteinen errichtet. Von dem Burggraben, der früher diesen Trakt umspülte, wurde ein Teil zugeschüttet. Über den noch vorhandenen Teil des Grabens führt eine lange Steinbrücke zum Vorburggelände. Am Ende wird sie von einem quadratischen Torturm mit einem großen Portal flankiert. Er stammt noch von der ehemaligen mittelalterlichen Burg und erhielt später ein zwiebelförmiges barockes Dach, das über mehrere Etagen mit Schiefer bedeckt wurde. Das Herrenhaus steht auf dem Gelände der Hauptburg und wird komplett von dem Burggraben umrundet. Zu erreichen ist es über zwei Bogenbrücken, von denen eine zum Parkgelände führt und die andere zum Wirtschaftshof.

Das Herrenhaus entstand im Jahre 1682, indem die mittelalterliche Burg zu einem dreiflügeligen Barockgebäude umgebaut wurde. Auf einem Wappen über dem Eingangsportal sind der Name des Bauherrn (Wilhelm Schall von Bell) und das Datum des Umbaus verewigt. 1827 wurde die dreiflügelige Anlage um einen Galerieflügel erweitert. Einige Jahre später erfolgte eine Umgestaltung des Innenausbaus mit prächtigen Rokokoformen. Zum Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte eine weitere bauliche Umgestaltung, was an einem Dreieckgiebel mit dem Datum '1877' zu erkennen ist. Das verputzte Herrenhaus in der jetzigen Form war ursprünglich ein Backsteingebäude. Es ist mit einem hohen Walmdach aus Schiefer bedeckt und hat an drei Seiten treppenförmige Giebel. Die hohen Fenster werden von lamellenartigen Fensterläden flankiert, die mit dem gleichen Grünton gestrichen wurden, wie das eindrucksvolle Eingangsportal. Die Farbe bietet einen schönen Kontrast zu den pastellfarbigen Außenwänden. Die Räumlichkeiten des historischen Gebäudes sind hell und freundlich eingerichtet mit kostenbaren Tapeten, Stuckarbeiten, wertvollen Porträts der früheren Bewohner und antiken Möbeln.

Burg Morenhoven blickt auf eine lange Geschichte zurück, wobei einiges umstritten ist und nicht hundertprozentig zu belegen ist. So wird vermutet, dass die ehemalige Burg im 12. Jahrhundert durch die Erzbischöfe von Köln erbaut wurde. Im 12. und 13. Jahrhundert gab es an der Swist mehrere Burgen, die als ländlicher Rittersitz genutzt wurden. Aus einer Urkunde geht hervor, dass im Jahre 1229 an der Stelle der heutigen Burg ein Wilhelm de Morinhovin gelebt hat. Seit 1281 gehörte Morenhoven Kölner Lehen und wechselte des Öfteren den Besitzer. Einem Schriftstück zufolge hatte im Jahre 1345 ein gewisser Johann von Morenhoven eine Auseinandersetzung mit einem Ordenskomtur aus Koblenz namens Werner Schönhals. Dieser erschlug von Morenhoven, sodass der Orden der hinterbliebenen Familie eine Entschädigung von 30 Talern zahlte. Danach belehnte der Kölner Erzbischof Walram von Jülich einen anderen Ritter mit der Burg und betraute Heinrich von Itter mit der Aufgabe. Eine weitere Aufzeichnung aus dem Jahre 1453 bestätigt, dass das Kölner Domkapital 'Haus und Hof zu Morenhoven' zu einem Preis von 60 Gulden erstand.

Zur Wende des 14. zum 15. Jahrhundert erwarben die Herren von Scherffgin den Besitz von Burg Morenhoven. Sie stammten aus einer berühmten Kölner Patrizierfamilie und besaßen das benachbarte Gut Müggenhoven. Einige Jahre später geriet die Familie Beissel von Gymnich durch Heirat an die Besitztümer von Morenhoven. Im Jahre 1503 trennte sich Wilhelm Beissel von Gymnich von dem Morenhovschen Besitz und verkaufte ihn für 7.600 rheinische Gulden an den Ritter Johann Schall von Bell, der Marschall des Erzstiftes Köln und Edelbürger der Stadt war. Schall von Bell war bereits Besitzer des Gutes Müttinghoven und Lehnsherr von der Wasserburg Lüftelberg. Burg Morenhoven blieb bis zum Jahre 1803 im Familienbesitz des Geschlechts Schall von Bell. In dieser Zeit wurde sie während des Dreißigjährigen Krieges von 1618 - 1648 zerstört und 1682 durch Wilhelm Schall von Bell und dessen Gattin Katharina von Vorst-Lombeck neu aufgebaut.

Seit 1803 ist Burg Morenhoven im Besitz der Familie von Jordans. Heute lebt dort Leo von Jordans mit seiner Familie. Er stellt die neu renovierten Räume, den Innenhof und die Parkanlagen für Familienfeste, Hochzeiten, Firmenfeiern und dergleichen zur Verfügung. Die großen Säle werden gelegentlich für klassische Konzerte genutzt, da sie eine ausgezeichnete Akustik bieten.