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Burg Lüftelberg in Meckenheim

Die ursprüngliche Burg Lüftelberg entstand im 12. Jahrhundert, was aus Urkunden von 1260 zu entnehmen ist. Ihren Namen erhielt sie von der heiligen Lüfthildis, die um 800 in einer früheren Burg gelebt hat, die unterhalb der Kirche stand. Lüfthildes war die Tochter des damaligen Burgherrn und hatte Verbindungen zu Karl dem Großen. Ihr mildtätiges Handeln erinnert an die heilige Elisabeth von Thüringen, sodass sie seit dem 13. Jahrhundert von der rheinischen Bevölkerung als Heilige verehrt wird und das Leben in der Gemeinde Lüftelberg prägt.

Die Wasserburg war die Stammburg des einstigen Adelsgeschlechts Lüftelberg. In einer Urkunde des Grafen von Jülich, die aus dem Jahre 1260 stammt, wird erstmals ein Ritter von Lüftelberg erwähnt. 1358 wurde das Anwesen durch den damaligen Besitzer Dietrich von Volmestein an die Gebrüder von Vischenich verkauft. Im Jahre 1448 wurde Johann von Gymnich Lehnherr von Lüftelberg. Danach geriet die Burg durch Erbfolge an das Geschlecht Schall von Bell. Aus diesem Geschlecht stammt der namhafte Jesuit Adam Schall von Bell, der durch sein Wirken am chinesischen Hof bekannt wurde. Die Familie Schall von Bell kam 1558 durch ein Erbe an beträchtliche finanzielle Mittel, sodass sie die Burg von Grund auf sanieren ließ. Der winkelförmige mittelalterliche Komplex wurde zunächst von einem Wassergraben umgeben. Danach entstanden vier schmale Rundtürme, welche die Ecken des Gebäudes flankieren. Im mittleren 17. Jahrhundert ging der Herrensitz durch Heirat an den Freiherrn Josef Clemens von der Vorst zu Lombeck über. Dieser veranlasste 1775 den letzten historischen Umbau, indem er die Wasserburg zum Barockschloss nach Versailler Art umgestalten ließ. Die Baumaßnahmen führte der Hofbaumeister Johann Heinrich Roth durch. Er ließ das alte Mauerwerk stehen und behielt drei der vorhandenen vier schmalen Rundtürme. Der Barockbau erhielt steile Walmdächer mit Mansarden und ein beeindruckendes Portal. Zudem erhielt der Herrensitz einen großen Festsaal, der mit kunstvollen Malereien ausgestattet und mit hohen Fenstern im Stil der Gartenarchitektur versehen wurde.

1826 ging das barocke Anwesen in den Besitz Carl Theodor von Jordans über, nachdem dieser die Witwe von der Vorst zu Lombeck ehelichte. Dieser war bereits stolzer Eigentümer der benachbarten Burg Morenhoven. Burg Lüftelberg wurde über mehrere Generationen in der Familie von Jordans weitervererbt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Wasserburg stark beschädigt. Teilweise nutzte man die historischen Räume sogar als Getreidespeicher. Heute gehört Lüftelberg in der fünften Generation Carl Hubert und Gudula von Jordans. Die ehemaligen Ländereien gehören zum größten Teil nicht mehr dazu.

Die heutige Wasserburg Lüftelberg besteht aus einer Hauptburg und Vorburg, die auf einer quadratischen Insel liegen. Das Hauptgebäude stellt ein zweigeschossiges Herrenhaus dar, das auf einem hohen Sockel errichtet wurde und nach der typischen winkelförmigen rheinischen Bauweise entstand. An der Vorburg befand sich einst im Südosten ein Flügel, der Ende des 19. Jahrhunderts abgebrochen und durch einen neuen Flügel im Nordwesten ersetzt wurde. Die Inneneinrichtung der Burg im Ober- und Untergeschoss sowie der auf der Insel gelegene Garten sind im Stil des Barock gestaltet. Das prunkvolle Herzstück und die zentralen Räumlichkeiten stellt der barocke Gartensaal dar. Seine Einrichtung vom Jahre 1817 ist bis heute erhalten. Er ist mit prächtigen Stuckarbeiten und eindrucksvollen Grisaille-Wandmalereien ausgestattet. Außergewöhnlich sind acht Gemälde, die mit Quark-Öl Farben in verschiedenen Grautönen angefertigt wurden und Inhalte aus Lafontaines Fabeln darstellen. Sie sind den Brunnenfiguren im Schloss Versailles nachempfunden, die dort überall im Labyrinth des ehemaligen Schlossgartens vorhanden waren. Ein besonderes Porträt aus dem Jahre 1750 stellt den Kurfürsten Clemens August dar. Um das historische Wasserschloss gibt es viele Legenden und mysteriöse Ereignisse. Einst tagte auf Lüftelberg ein Hexenrat, der nach vielen Jahren an der gleichen Stelle als Schauspiel aufgeführt wurde. Des Weiteren diente das alte Anwesen als Kulisse für einen Kinofilm.

Burg Lüftelberg ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Radfahrer der Region, um die historischen Räume und den barocken Garten zu besichtigen. Teilweise werden die Räumlichkeiten von der Familie von Jordans bewohnt. Der prächtige Gartensaal, die Bibliothek, das Esszimmer und der Salon sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Führungen zur Besichtigung werden in Gruppen durch Carl Hubertus von Jordans und seiner Frau Gudula durchgeführt. Sie organisiert zusätzlich kulturelle Veranstaltungen und Konzerte, die im Innenhof, im Burggarten sowie im Gartensaal, der Bibliothek und den Nebenräumen stattfinden. Die Räumlichkeiten sind für Tagungen, Familienfeste und Hochzeiten anzumieten.