Burg Are Altenahr - BonnZimmer.de

Sie sind hier: / /
Alle Unterkünfte anzeigen Anmeldung für Vermieter

Burg Are Altenahr

Gründung, Erweiterung und Sprengung: Anfang des 12. Jahrhunderts wurde die Burg von Theoderich von Are gebaut und erstmals urkundlich im Jahre 1121 erwähnt. 1714 wurde die Burg gesprengt, seitdem ist sie eine Ruine. Dazwischen liegen sechs Jahrhunderte Geschichte mit wechselnden Burgherren.

Im 12. Jahrhundert war Burg Are der Stammsitz der Grafen von Are. In der Mitte des 13. Jahrhunderts nahm sie Kölner Kirche in Besitz: 1246 schenkte Graf Friedrich von Are-Hochstaden die Burg mitsamt der Grafschaften seinem Bruder Konrad von Hochstaden. Konrad von Hochstaden war zu der Zeit Erzbischof von Köln. Die Burg wurde zum Sitz des Amtes Altenahr. Damit festigten die Kölner Erzbischöfe ihren Machtanspruch im Ahrtal. Außerdem nutzten sie den Bergfried als Kerker für unliebsame Staatsfeinde.

Seit ihrer Entstehung wurde die Anlage im Laufe der Zeit, vor allem im 14. und 15. Jahrhundert, immer wieder ausgebaut und erweitert. Als Besitzer der Burg verpfändeten die Kölner Erzbischöfe die Anlage immer wieder. Da die Pfandnehmer die Burg oft allerdings nicht selber bewohnten, kam es quasi auch zu einer Art Sanierungsstau. Das hatte zur Folge, dass mit wenigen Ausnahmen der Zustand der Burg bis ins 17. Jahrhundert hinein immer schlechter wurde, weil die wechselnden Burgherren sich nicht ausreichend um die Restaurierung und Pflege der Burg kümmerten.

1690 drangen französische Truppen in das Territorium ein und belagerten die Burg neun Monate lang. Der Ort Altenahr lag in Schutt und Asche, und auch die Burg wurde schwer beschädigt. In den darauffolgenden 16 Jahren wechselten die Besatzer mehrmals. Die größeren Schäden durch Belagerung und Beschuss wurden allerdings nicht ausgebessert. Im Spanischen Erbfolgekrieg übernahmen 1706 wieder Kölner Truppen die Burg Are. Nach dem Rastatter Frieden ließ der Kölner Erzbischof und Kurfürst Joseph Clemens die Burg schließlich sprengen. Teile der zerstörten Burg wurden als Baumaterial für ein neues Amtshaus in Ahrweiler genutzt. Seit 1714 ist die Burg also eine Ruine.

Erst 1997 wurde die Anlage aufwendig saniert und danach als Denkmal geschützt. Die Restaurierung war mit einem großen finanziellen und logistischen Aufwand verbunden. Die einzelnen Bauteile mussten mit einem Hubschrauber auf das Burgplateau geflogen werden. Überschattet wurden die Arbeiten von einem tragischen Zwischenfall: Bei einem Flug verunglückte ein Pilot tödlich. Insgesamt dauerte die Sanierung über zweieinhalb Jahre und kostete insgesamt 1,855 Millionen D-Mark. Den größten Anteil übernahm dabei das Land Rheinland-Pfalz und stellte über eine Million Mark zur Verfügung.

Erreichbar ist die Burgruine Are über den beliebten Rotweinwanderweg. Er schlängelt sich an der Ahr entlang durch die Schluchten, Weinberge und Ortschaften. Wer es einfacher mag, kann die Burg auch direkt von Altenahr aus besteigen. Von der Roßbergstrasse, am Haus Nummer 56, aus führt der Weg in etwa 20 Minuten hinauf zur Burg. Als erstes passiert man dabei die Reste des untersten Burgtors – auch „Gymnich Porz“ genannt. Bergan daneben ein zweigeschossiges Wohnhaus mit Turm. Hier sind die Reste eines Kamins zu bestaunen. Und wieder ein paar Meter weiter öffnet sich die Bewaldung und der Blick liegt frei auf die Hauptburg. Und ab da geht es munter weiter mit den steinernen Zeugen der Burgvergangenheit: Erhalten sind Rest des Palas. Außerdem Tore, Wehrmauern, Zwinger, Pulverturm, Hauptwohnhaus mit Küchenkammern und Bischofszimmer, Reste einer romanischen Burgkappelle. Sogar ein Back- und Brauhaus hat es hier gegeben. Auf dem Gipfel: Der Bergfried als Verlies und im Eroberungsfall als letzte Zuflucht bei Gefahr.

Wenn etwas „Romantik“ im ursprünglichen Sinne ist, dann sicherlich eine Ruine. Ein zerfallenes Stück Zeitgeschichte, ein überwachsenes Überbleibsel der Vergangenheit. Beim Anblick denkt man nostalgisch und träumerisch zurück. Um diesen Effekt zu erzielen, baute man zur Zeit der Romantik teilweise sogar künstliche Ruinen auf. Aber das nur am Rande. Die Burgruine Are ist ja ein „echtes“, jahrhundertealtes Zeugnis. In unmittelbarer Umgebung befinden sich im traditionsreichen Ahrtal übrigens noch weitere historisch bedeutsame Ruinen: Kloster Marienthal (12. Jahrhundert) oder Burg Saffenburg in Mayschoß (11. Jahrhundert).