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Bundeskanzleramt Bonn

Das 1976 fertiggestellte Bundeskanzleramt war der Amtssitz der Bundeskanzler Helmut Schmidt, Helmut Kohl und Gerhard Schröder. Nach der Verlegung des Regierungssitzes 1999 nach Berlin übernahm das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung das Gebäude.

Nach dem Tod des fünften Bundeskanzlers der Bundesrepublik Helmut Schmidt im November 2015 veranlasste der heutige Hausherr, Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, die Erstellung einer Dokumentation über die Geschichte des Hauses. Zuständig für die Zusammenstellung der Dokumentation ist das Haus der Geschichte Bonn.

Im September 2016 wurde das rekonstruierte Arbeitszimmer von Helmut Schmidt feierlich eröffnet. Ab Januar 2017 beginnt das Haus der Geschichte mit Führungen durch das Zimmer. Ebenso besichtigt werden kann dann der ein Stockwerk tiefer gelegene Kabinettssaal mit den legendären orangebraunen Ledersesseln. Damit ist das ehemalige Bundeskanzleramt erstmalig einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich. Besucher und Besucherinnen müssen sich allerdings vorher anmelden, da sich die Räume in einem Ministerium befinden.

Im Dezember 1969 hatte das Bundeskabinett beschlossen, ein neues Bundeskanzleramt zu bauen. Das Palais Schaumburg, der bisherige Sitz der Kanzler, war trotz Ergänzungsbauten den Anforderungen einer Regierungszentrale nicht mehr gewachsen. Die Bauarbeiten begannen 1973 nach einem Entwurf der Planungsgruppe Stieldorf, die den bundesweit öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen hatte. 1976 zog als erster Hausherr Helmut Schmidt in den Neubau ein.

Helmut Schmidt hatte eigentlich keine große Lust, umzuziehen. Er verspottete das Gebäude als „rheinische Sparkasse“ und wollte lieber im Palais Schaumburg bleiben. Nur die Beamten sollten umziehen. Schmidt ließ sich aber umstimmen, als ihm geschildert wurde, dass ein ständiges Akten-Umhertragen viel zu teuer sei.

Das Gebäude gliedert sich in zwei Bauteile, den so genannten Abteilungsbau und den Kanzler- und Kabinettsbau, wobei der wesentlich kleinere Kanzler- und Kabinettsbau einen separaten Eingang hat. Die Fassaden im Erdgeschoss sind hier voll verglast, was einen wundervollen Blick in den alten Park ermöglicht. Eine Besonderheit des Gebäudes besteht in den veränderbaren Wänden, durch die der Bau an alle organisatorischen Anforderungen angepasst werden kann. Außerdem überzeugte seine geringe Höhe in Relation zu der neu entstandenen Nutzfläche. Das Gebäude ist niedriger als die Baumkronen des Parks und der First des Palais Schaumburg.

Dennoch war die Qualität des Bauwerkes umstritten. Der Bau mit seiner dunkelbraunen Aluminiumverkleidung weist keinerlei repräsentative Elemente auf. Allerdings war das durchaus so gewünscht, die Schlichtheit des Gebäudes stand stellvertretend für den neuen, zurückhaltenden Politikstil der Bonner Republik.

Helmut Schmidt ließ 1979 den Vorplatz umgestalten und die Bronzeplastik "Large Two Forms" von Henry Moore aufstellen. „Für mich ist dieses Kunstwerk auf dem neuen Grün des Vorplatzes ein Zeichen für Leben, ein Symbol für menschliche Verbundenheit, auch ein Ausdruck für Menschlichkeit.“, sagte Helmut Schmidt über die Skulptur seines engen Freundes Henry Moore.

Schmidt ließ während seiner Zeit als Bundeskanzler das Bundeskanzleramt außerdem mit zahlreichen Kunstleihgaben ausstatten. Das Schild „Bundeskanzler“ an seinem Büro ersetzte er durch ein Schild mit der Aufschrift „Nolde-Zimmer“. Das sollte auf die Kunst in seinem Arbeitszimmer und auf seine große Liebe zur Kunst hinweisen. Ob davon im rekonstruierten Arbeitszimmer Schmidts noch etwas zu sehen ist, können Besucher und Besucherinnen ab 2017 selbst herausfinden.