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Bonner Münster

Bereits im 6. Jahrhundert wurde dort, wo heute der Bonner Münster steht, ein Saal errichtet, am Ende des 7. Jahrhunderts lebten in der Nähes des Saalbaus vermutlich Kleriker und so wurde dessen Aussehen durch verschiedene Umbauten mehrmals verändert. Man fügte Grabräume an und im 8. Jahrhundert wurde schließlich die Stiftskirche St. Cassius und Florentius gebaut. Um etwa 1050 riss man die alte Stiftskirche ab und es entstand ein Neubau, eine dreischiffige Kreuzbasilika, die als eine der ersten großen Kirchenanlagen im Rheinland galt.

Die Basilika verfügte über eine doppelte Choranlage, wobei unter einer der Anlagen eine Gruft zu finden war. Die Gruft sowie Teile des Hochchores und der Ostkrypta bzw. der Westbau sind auch heute noch erhalten.

Der Vorläuferbau des heutigen Münsters war nach den Gräbern, die sich in der Gruft befanden, ausgerichtet, während die Mittelachse des Neubaus quer zu den Gräbern verläuft. Gerhard von Are ließ das Gebäude um das Chorquadrat sowie um einen Kreuzgang erweitern. Am Ende des 12. Jahrhunderts wurde außerdem ein 81,4 Meter hoher Vierungsturm erbaut. Im 13. Jahrhundert verbreiterte man die Seitenschiffe und gestaltete die Westapsis neu. Das Münster wurde mehrmals erheblich zerstört und nach Bombenangriffen im Zuge des Zweiten Weltkrieges restauriert.

Im Inneren ist die Kirche vorwiegend mit barocken Stilelementen ausgestaltet. Sehr sehenswert sind die Altäre aus Marmor, die Krypta, der Kreuzgang sowie das Sakramenthäuschen. Der Zugang zur Gruft ist durch eine Falltür verschlossen und nur am 10. Oktober zugänglich. Die Gräber sind von Marmorplatten bedeckt, in ihnen sollen die bekannten Märtyrer Florentius und Cassius gelegen haben. Außerdem wurden im Bonner Münster auch vier Erzbischöfe beigesetzt, wobei das Grab Ruprechts von der Pfalz noch erhalten ist.

Im äußeren Bereich des Bonner Münsters sind verschiedene Kunstwerke und Denkmäler zu finden, darunter ein Bronzerelief von Ernemann Sander, in dem das Leben des Heiligen Martins dargestellt wird. Vor dem Hauptportal befindet sich außerdem der Bonner Pranger. Die Säule ist 2,70 Meter hoch und an deren Ende ist eine Trachytkugel - das Hoheitszeichen des Gerichtsherrn - zu finden.

Vor dem Westportal wurde vom Bildhauer Heinrich Goetschmann der Martinsbrunnen geschaffen. Dargestellt sind Kinder, die für das Essen am Martinstag Gänse zusammentreiben. Seit 2001 ist im Bereich des Hauptportals auch die beeindruckende Stahlkonstruktion "De Musica IV" von Eduardo Chillidas zu finden.

Das Geläut des Bonner Münsters setzt sich aus insgesamt acht Glocken zusammen. Sechs davon wurden von Martin Legros aus Malmedy gegossen und waren bereits in der STiftskirche St. Cassius und Florentius zu finden. In den beiden Weltkriegen sollten sie eingeschmolzen werden, kehrten aber immer wieder in die Kirche zurück.

Auch die Orgel des Bonner Münsters kann auf eine sehr bewegte Geschichte zurückblicken. Die erste Orgelanlage wurde 1230 im nördlichen Querschiff errichtet. Im 15. Jahrhundert wurde sie dann ins Mittelschiff verlegt, bevor 1652 eine neue Orgelanlage entstand. 1794 fand wiederum ein neues Instrument ihren Platz in der Kirche, das dann bis in die 1920er Jahre Verwendung fand. Im Krieg wurde die Orgelanlage stark beschädigt und aus den noch übrigen Teilen wurde von der Firma Klais eine Behelfsorgel gebaut. 1961 wurde eine neue Orgel der gleichen Firma eingebaut, die heute insgesamt über 69 Register und 5112 Pfeifen verfügt.

Mit der Geschichte der Münsterbasilika sind auch zwei Königskrönungen verbunden. So wurde im Jahr 1314 Friedrich III von Österreich von Heinrich II von Virneburg zum deutschen König gekrönt. Eine weitere Königskrönung gab es 1346, als Markgraf Karl von Mähren Gegenkönig wurde.