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Benediktinerabtei Maria Laach

Im Laacher Seetal, nur rund 50 km von Bonn entfernt, liegt die Benediktinerabtei Maria Laach. Genau wie das Bonner Münster trägt auch die Klosterkirche der Abtei den ehrenvollen Titel „Basilica minor“. Wer Bonn besucht, sollte auf jeden Fall auch einen Tag für die Besichtigung des Klosters mit einplanen. Ein Besuch lohnt sein schon allein wegen des malerischen Anblicks.

Im Herzstück des Klosters befindet sich die prächtige dreischiffige Pfeilerbasilika. Insgesamt sechs Türme ragen aus der zweichörigen Klosterkirche empor, die zu den schönsten romanischen Baudenkmälern in ganz Deutschland zählt. Zu einer der Besonderheiten dieses Gotteshauses gehört das sogenannte „Paradies“, ein prunkvolles, nahezu quadratisches Atrium, das aus dem 12. Jahrhundert stammt. Nördlich der Alpen gilt es als das Einzige seiner Art. Um zu Beginn der Besichtigung gleich einen guten Überblick zu erhalten, bietet es sich an, dem Klostermuseum einen Besuch abzustatten. Hier kann man schnell die wichtigsten Infos zu der Abtei herausfinden. Eine Möglichkeit hierzu bietet der dort vorgeführte 20-minütige Dokumentarfilm, der in vier Sprachen verfügbar ist. Sollten bei Besuchern Fragen aufkommen, können diese vom zuständigen Mönch während der allgemeinen Öffnungszeiten persönlich beantwortet werden. Mit Grundwissen bezüglich des Klosters bereichert kann man anschließend losziehen und die Anlage erkunden.

Westlich der Klosterkirche befindet sich die Klosterbibliothek, eine der größten Privatbibliotheken in Deutschland. Ihr Inventar umfasst über 260.000 Titel, von denen rund 9.000 Exemplare bereits vor mehr als 200 Jahren gedruckt wurden. Liebhaber von Kirchenmusik sollten sich die Teilnahme an der täglichen Liturgiefeier nicht entgehen lassen, während der die Mönche Responsorien, Hymnen und Psalmen singen. Wer gregorianischen Choralgesang mag, sollte auch unbedingt an einer Eucharistiefeier teilhaben. Im Inneren der Basilika gibt es viele Besonderheiten. Dazu zählen die 66-registrige Hauptorgel, die Schwalbennestorgel , die Krypta sowie die Kerzenkapelle mit einem Vesperbild aus dem 15. Jahrhundert. Zu den Highlights in der Ostapsis der Basilika gehört der Ziboriumsaltar aus dem Jahr 1256, der täglich für die Feier der Eucharistie genutzt wird. Darüber hinaus kann man ein prachtvolles Mosaik bestaunen, auf dem Christus abgebildet ist. In der Westapsis fallen einem die drei von Professor Wilhelm Rupprecht entworfenen farbigen Fenster sofort ins Auge. Auf ihnen sind Heilszenen des alten und neuen Bundes dargestellt. In der Nähe befindet sich auch das Pfalzgrafen-Hochgrab. In einem Steinsarkophag, dessen Deckel aufwendige Holzschnitzereien zieren, ruhen hier die sterblichen Überreste des Abteigründers Heinrichs II von Laach.

Die berühmte, hochmittelalterliche Klosteranlage blickt auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet wurde die Abtei vor mehr als 920 Jahren, um genau zu sein im Jahr 1093, durch den Pfalzgrafen Heinrich II. von Laach. Da er und seine Frau kinderlos blieben, versprach sich das Ehepaar, durch den Bau eines Klosters sein Seelenheil zu sichern. Bis Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Abtei immer weiter ausgebaut. Dies geschah zunächst unter von Laach selbst, anschließend unter seiner Frau, und schließlich seinen Erben. 1139 wurde das Kloster schließlich zu einer selbstständigen Abtei. Die barocken Elemente, die man heute an verschiedenen Stellen in Kirche und Kloster sieht, stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Dies geschah im Rahmen von Ausbauarbeiten, durch die u. a. auch eine neue Kanzel, ein neues Chorgestühl sowie eine Bibliothek entstanden. Im napoleonischen Zeitalter wurden vier Gebiete, die sich links des Rheins befanden im Rahmen eines Friedensvertrags den Franzosen zugesprochen. Genau wie auch in Frankreich erfolgte so schließlich eine Säkularisierung in diesen Gebieten, wodurch es 1802 vorläufig zur Beendigung des klösterlichen Lebens in der Abtei kam. Nachdem das Kloster im Anschluss mehrere Jahrzehnte lang als Gutshof genutzt wurde, gelangte es 1863 in den Besitz der deutschen Jesuitenprovinz, die es als Collegium Maximum nutzte. Doch bereits neun Jahre später verließen die Jesuiten die Abtei. Zwei Jahrzehnte danach zogen Benediktinermönche, die aus der Abtei Beuron stammten, im Kloster ein. Bis heute ist die Abtei das zu Hause der Ordensmitglieder geblieben.

Eine Besonderheit des Klosters ist, das es sich selbst versorgt. Während Wasser aus einer eigenen Quelle bezogen wird, erzeugt ein Blockheizkraftwerk einen Teil der benötigten Energie. Außerdem gibt es zahlreiche klostereigene Handwerksbetriebe. Dazu zählen u. a. ein Klosterverlag, eine eigene Buch- und Kunsthandlung, eine Kunstschmiede, Keramikmanufaktur, Schreinerei und Bildhauerei. Des Weiteren gibt es einen Obstgarten, eine Gärtnerei sowie eine Fischerei. Für das leibliche Wohl der Besucher wird in der klostereigenen Gaststätte gesorgt.

Bei dem Tal, in dem sich das Kloster befindet, handelt es um das größte Naturschutzgebiet in Rheinland Pfalz. Es ist vulkanischen Ursprungs und entstand vor rund 10.000 Jahren. Heute sind sowohl Tal, Kloster als auch See begehrte Ausflugsziele. In dem See, der mehrfach zum beliebtesten See im Bundesland gewählt worden, kann man an Bootsfahrten teilnehmen oder schwimmen gehen. Besonders beliebt bei Touristen sowie Einwohnern sind auch Wanderungen durch das große Tal. Eine solche Wanderung ließe sich auch wunderbar mit einem Besuch der Abtei kombinieren.