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August-Macke-Haus Bonn

Der großartige Künstler August Macke lebte bereits seit 1900 in Bonn, wo er auch seine Schulzeit absolvierte und sein Interesse am künstlerischen Gestalten entdeckte. Erst 1910 bezog Macke an der Bornheimer Straße mit Frau und Kind das spätklassizistische Haus, welches bis heute als seine Gedenkstätte einen wichtigen Rahmen für Künstler des 20. sowie des 21. Jahrhundert einnimmt. Seinerzeit befand sich das Haus noch am Stadtrand und lag auf dem Firmengelände seines Schwiegervaters. Zuvor hatten sie am Tegernsee residiert, aus dieser Zeit stammen einige der Möbelstücke, die im Haus verblieben sind. Macke verfeinerte in Bonn seinen unverwechselbaren Stil, der ihn schließlich zu einem der Meister des Expressionismus werden ließ. Er lebte von 1887 bis zu seinem frühen Tod an der französischen Front 1914. Das Haus entwickelte sich rasch zu einem internationalen Treffpunkt der Künstler ihrer Zeit. So fanden sich hier unter anderem Guillaume Apollinaire, Franz Marc und Robert Delaunay ein. Macke selbst setzte sich mit seinen kunstpolitischen Aktivitäten innerhalb des Rheinlandes sowie Europaweit ein Denkmal. Das Haus wurde nach Mackes Plänen ausgebaut.

Das Dachgeschoss wurde zum großen Atelier umgestaltet, wo er seine malerischen Werke, Plastiken, kunstgewerbliche Entwürfe und auch sein bekanntestes Gemälde, erschuf. Das vier Mal zwei Meter große Wandbild entstand im Oktober 1912 als Gemeinschaftsarbeit mit Franz Marc. Viele Bilder aus seinem Werk bilden einen kulturhistorischen Abriss. Oft zeigen sie die nahe Umgebung des Hauses und den Blick Mackes aus dem großen Atelierfenster auf den damals noch prächtigen Garten.

Macke war eine treibende Kraft für die rheinischen jungen Expressionisten und Förderer der modernen Kunst in Europa. Er organisierte Ausstellungen und formierte die Avantgarde der expressionistischen Gesamtbewegung. Neben seinem gleichgesinnten Freund Franz Marc gilt er zusammen mit Wassiliy Kandinsky zu den wichtigsten Mitgliedern der berühmten Blauen Reiter und deren Almanach. Seine progressiven Beiträge setzten international Maßstäbe. Der Künstler selbst lebte von seinem Charisma und einer Heiterkeit, die bis heute eine faszinierende Ausstrahlungskraft besitzt. Viele künstlerisch talentierte Maler und Laien versuchten seine Bildkonstrukte nachzuahmen, doch ein Künstler, der sich selbst entdeckt hat, kennt seinen Weg und schafft aus sich selbst heraus und nicht, indem er anderen nacheifert. In Mackes Bildern spiegelt sich seine Kraft, eine ungeheure Lebenslust und Genussfreude aber sie bilden auch ein Fingerzeig auf das politische Zeitgeschehen. Diese Mixtur ist es, die Mackes Persönlichkeit in seinen Kunstwerken ausmacht und sich auch im Haus wiederfindet.

Das August-Macke-Haus zeigt neben vielen seiner Werke, das private Umfeld des Malers. Daneben werden regelmäßig Wechselausstellungen gezeigt, die Besucher generationsübergreifend berühren. Seit 1991 ist das August-Macke-Haus durch eine private Stiftung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden und dient nun als Ausstellungsstätte. 2015 wurde ein Erweiterungsbau begonnen. Die Umbaumaßnahmen betreffen auch das Haus an sich, welche jedoch im Herbst 2017 zum 130. Geburtstag des Künstlers abgeschlossen sein werden.

Zukünftig wird das Haus neben der Gedenkstätte auch einen zentralen Standort für Sonderausstellungen zum Expressionismus, und der rheinischen Malerei junger Künstler bilden.