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Arithmeum

Wer meint, die Welt der Zahlen und Formeln sei langweilig und viel zu komplex um diese jemals zu verstehen, wird im Arithmeum, in der Lennéstr. 2, eine völlig neue und vor allem lebendig bunte Dimension erfahren. Die chronologisch gehaltene Dauerausstellung zeigt in leicht nachvollziehbaren Schritten die Entwicklung des mathematischen Mengenverständnisses bis hin zu hochmodernen digitalen Großrechnern mit Blick in die Zukunft. Das Konzept der Ausstellung bildet einen ästhetischen Rahmen zum Museumsbau und lädt den Besucher jeden Alters ein, die vielen historischen und modernen Funktionsmodelle eingehend zu betrachten und auszuprobieren. Maschinen, welche benutzt werden dürfen, sind mit einem kleinen blauen Schild sowie einer einfach verständlichen Kurzanleitung mit Rechenbeispielen versehen. So wird mathematisches Begreifen anschaulich nachvollzogen und fern der gängigen Schulmethoden begreifbar gemacht.

Der tiefgehende Blick auf die Kunst im Allgemeinen eröffnet geometrische Sichtweisen, welche für die Baumeister und Bildhauer des Altertums genauso wie für Architekten der Gegenwart von immenser Wichtigkeit sind. Kein Maler der Antike bis hinein in die Neuzeit kommt ohne geometrische Denk- und Betrachtungsweisen aus. Die Sammlung schließt Rechenhilfen und Mathematikbücher von der Antike bis zum Mittelalter ein. So entdeckt man die Calculi, welche die ersten Zählsteine stellen, verschieden arbeitende Abaki und Schrifttafeln mit Mengendarstellungen aus Ägypten. Mit den mittelalterlichen Rechenpfennigen und dem Rechentisch haben sich schon Kaufleute der Hansezeit auseinandersetzen müssen.

Mit jeder Etage, die man im Arithmeum höher steigt, wird ein weiterer Bereich der mathematischen Wissenschaften erkundet. Man lernt Multiplikationshilfen wie die Napierstäbe kennen und die älteste Rechenmaschine der Welt, welche von Wilhelm Schickard entwickelt wurde. Ebenfalls steht hier die erste Vierspeziesrechenmaschine von Gottfried Wilhelm Leibniz, welche die vier Grundrechenarten mechanisch löst. Ferner umfasst das Arithmeum in einem eigenen Bereich, heutige Rechenmethoden und die Möglichkeit mit höchstintegrierten Logikchips komplizierte mathematische Folgen zu lösen. Durch verschiedene dem Besucher zugängliche interaktive Multimediastationen werden Mikroprozessoren und die Funktion eines Mikrochips erklärt. Dabei sollte man gleich die Möglichkeit nutzen und seinen eigenen kleinen Modell-Chip designen.

Das Arithmeum bietet zusätzlich wechselnde Kunstausstellungen an, wo der Ausdruck der geometrisch konstruktiven Kunst thematisch dargestellt wird. Das Untergeschoss des Museums beschäftigt sich mit der Dokumentation der ersten Computer. Ebenfalls in diesem Bereich wird sich mit der Kunst der Kryptographie und computergestützte Enigma-Entschlüsselung befasst. Vom Altertum bis ins Spätmittelalter wurde stets von Hand gerechnet, den Umstand der maschinellen Lösung komplexer Rechenwege verdanken wir großartigen Mathematikern und Vordenkern, die selbst ihrer Zeit, wie zum Beispiel Leonardo da Vinci, weit voraus waren.

Wer in seiner Familie ein Kind hat, das sich als Mathemuffel erweist oder Schwierigkeiten beim Rechnen hat, dem sei der Besuch im Arithmeum wärmstens empfohlen. Andere Betrachtungsweisen mit einem spielerischen Aufzeigen von Mengen und Zahlenkombinationen sowie anschauliches Begreifen öffnet neue Horizonte und bringt so manchen AHA-Effekt, auch für Erwachsene. Besonders interessant sind die regelmäßig stattfindenden concerti discreti, Konzertveranstaltungen in Verbindung mit geometrisch-konstruktiver Kunst, welche auch Designobjekte mit einbeziehen. Nicht umsonst heißt es, wer musikalisch veranlagt ist, beherrscht auch die Kunst der Mathematik.